Jena
/ Berlin. Die Radsportler Rüdiger Selig (21) und Constantin Liebenow
(19), beide vom Jenaer Rad Verein, haben sich beim Zukunftsrennen der U
23 um den UIV-Cup (Union Internationale des Vélodromes) während des
100. Berliner Sechs-Tage-Rennens wacker geschlagen. Das Duo vom
thüringischen Bundesliga-Radteam Jenatec Cycling, das erst im Herbst im
Zweier-Mannschaftsfahren sowie im Punktefahren Premiere hatte, belegte
nach vier Tagen im Velodrom in der Gesamtwertung den 13. Platz.
„Wir sind besser als gedacht,
zurechtgekommen", sagt Constantin Liebenow, der in Michendorf zu Hause
ist. „Wir hatten unsere Erwartungen tiefer gestapelt", pflichtete ihm
der Leipziger Rüdiger Selig bei. Nach jeweils drei 60
Runden-Punktefahren und einem halbstündigem sowie technisch äußerst
anspruchsvollen Madison lagen die U23-Fahrer nach dem dritten Tag auf
Platz zehn im Gesamtklassement. Beim Madisonrennen am dritten Tag, bei
dem sie mit einer Kamera die bewegten Bilder aus dem Rennen lieferten,
nahmen die beiden Jenatec-Fahrer gleich anfangs das Heft in die Hand
und setzten sich mit einem Rundengewinn an die Spitze. Die anderen
Mannschaften zogen jedoch nach. Beim finalen Zweiermannschaftsfahren
über 50 Minuten wurde Constantin Liebenow in einen Sturz verwickelt.
Die Hektik danach kostete dem Team eine Runde Verlust, so dass sie
wertvolle Punkte und den zehnten Platz in der Gesamtwertung einbüßten.
Insgesamt traten in dem Holzoval 18
Teams aus neun Ländern in den internationalen Wettbewerb, u.a. aus
Dänemark, Russland, Schweiz, Österreich, England, den USA, Tschechien
und Holland. „Es hat uns viel Spaß gemacht. Für uns zählte nicht
zuletzt der Trainingseffekt", sagt Nachwuchstalent Rüdiger Selig, der
seit kurzem zum Nationalkader gehört. Das schnelle Treten auf der
Geraden sei auch auf der Straße wichtig, wo beide eigentlich zu Hause
sind.
Für Sprint-Ass Rüdiger Selig, für den
es in diesem Jahr um einiges geht, waren die Bahnrennen ein erster
Härtetest. „Ich will bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen an den
Start", sagt der 21-Jährige. „Darauf laufen alle meine Vorbereitungen
und die des Teams hinaus." Spätestens bei den Deutschen Meisterschaften
in Cottbus am 11. Juni will er sich dafür qualifiziert haben. Um seine
Form beständig aufzubauen, geht es deshalb schon bald wieder ins
Trainingslager nach Mallorca. Und das für knapp einen Monat. Am 6.
Februar steigt er ins Flugzeug. Erst trainiert er mit der
BDR-Nationalmannschaft , später mit seinen Team-Kollegen. Wichtig sei
es jetzt auszutesten, wo mögliche Schwächen liegen. „Dann müssen wir
wissen, worauf wir uns konzentrieren", sagt Rüdiger Selig. Der
Nachwuchsfahrer vom Jenaer Rad Verein weiß genau, worauf es ankommt,
wenn er den Traum von seiner Profikarriere wahr werden lassen will.
(df)