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21.05.2004 16:44
Bahn-WM in Melbourne - Kampf um Medaillen und Olympia-Startplätze

Melbourne (rad-net) - Am kommenden Mittwoch tritt der Kampf um die Startplätze bei den olympischen Bahnwettbewerben in die entscheidende Phase. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) schickt 16 Athleten in die WM-Rennen von Melbourne. Mit Medaillenchancen starten vor allem die Kurzzeit-Spezialisten. 1000-Meter-Weltmeister Stefan Nimke hat angekündigt, seinen im vergangenen Sommer in Stuttgart gewonnenen Titel verteidigen zu wollen. Ebenfalls als Titelverteidiger startet das deutsche Trio im Teamsprint. Voraussichtlich wird das deutsche Team in Melbourne in der Besetzung antreten, die in Stuttgart Gold gewonnen hat: Jens Fiedler, René Wolff und Carsten Bergemann sollen aber nicht nur das Unternehmen Titelverteidigung angehen, sondern den BDR-Sprintern gleich vier Olympiastartplätze sichern: im Teamsprint, im Sprint, im Keirin und im 1000 Meter Zeitfahren.

Überhaupt ist die WM vom 26. bis 30. Mai für den BDR vor allem Zwischenstation auf dem Weg zu Olympia in Athen. „Unser Saisonhöhepunkt sind die Olympischen Spiele“, sagt BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer, „dort wollen wir mit einer kompletten Mannschaft antreten. Und dafür müssen wir bei der WM die 14 Startplätze sichern.“ Lediglich im Sprint der Männer hat der BDR schon einen Platz im olympischen Turnier sicher. Dafür sorgte René Wolff mit seinem zweiten Platz im Sprint-Gesamtweltcup. Er wird zusammen mit Jens Fiedler und Jan van Eijden auch bei der WM im Sprint starten. Bundestrainer Detlef Uibel erwartet von Doppel-Olympiasieger Jens Fiedler viel: „Auch wenn sein Hauptaugenmerk den Olympischen Spielen gilt, ist er bereits sehr gut in Form. Ich hoffe, er kann sich im Wettkampf noch ein wenig steigern“, sagt der Cottbuser. Fiedler soll neben dem Teamsprint-Wettkampf das Sprint- und das Keirin-Turnier bestreiten.

Seit gestern ist die BDR-Mannschaft komplett in Melbourne versammelt und absolviert den letzten Teil der WM-Vorbereitung im australischen Spätherbst bei 13 bis 15 Grad und Regen. „Natürlich muss man sich erst mal anpassen, aber das ist kein Problem“, erklärt Uibel. Als letzte Athletin ist Hanka Kupfernagel zum Team gestoßen. Sie will sich in Melbourne für einen Olympiastart auf der Bahn qualifizieren. Die Werderanerin hatte bis zum Wochenanfang mit Straßenkilometern in der Tour de l’Aude an ihrer Ausdauer gefeilt und dabei auf der dritten Etappe den zweiten Platz belegt. In Melbourne muss sie unter die ersten Zehn in der 3000-Meter-Einerverfolgung kommen, um sich den Startplatz für Athen zu sichern. Eine schwere Aufgabe wartet bei der WM auf die beiden deutschen Sprinterinnen. Katrin Meinke und Susan Panzer müssen im Sprint einen Platz unter den ersten Zehn erkämpfen, damit der BDR eine Kurzzeit-Fahrerin nach Athen schicken darf. „Das wird sehr schwer“, ist Detlef Uibel überzeugt. Nicht an den Start gehen wird Kathrin Freitag. „Sie hat es beim Weltcup in Sydney verpasst, sich für die WM zu qualifizieren und ist schon wieder in Deutschland“, erklärt Uibel.

Bei den Verfolgern von Bundestrainer Bernd Dittert lastet die Hauptlast der Verantwortung für die Olympia-Startplätze auf dem Vierer. Das Flagschiff des BDR muss unter die ersten Acht fahren, damit ein deutscher Bahnvierer und ein Athlet in der Einerverfolgung bei Olympia an den Start gehen kann. Zur Besetzung des Vierers werden voraussichtlich die Olympiasieger Robert Bartko und Guido Fulst gehören. Die beiden anderen Plätze werden mit Christian Lademann, Leif Lampater oder Robert Bengsch besetzt.

Im Madison kämpft das deutsche Duo auch um den Olympia-Startplatz für das Punktefahren. Wer bei der WM im Zweier-Mannschaftsfahren antreten wird, ist indes noch nicht klar. In Frage kommen Sven Teutenberg, Guido Fulst, Robert Bartko und Christian Lademann. „Die endgültige Entscheidung, wer die WM-Rennen bestreitet, treffen wir in allen Disziplinen erst 24 Stunden vor Wettkampfbeginn vor Ort in Melbourne“, sagt Burckhard Bremer.

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