Hamburg (dpa) - Vor dem Hintergrund der Dopinggeständnisse im Radsport ist der Veranstalter der Hamburger Cyclassics um Aufklärung bemüht, stößt mit seinem Engagement aber an Grenzen.
«Wir sind kein Einladungsrennen und können uns die Fahrer nicht aussuchen», sagte Michael Hinz, Geschäftsführer der Hamburger Agentur upsolut bei einem Pressegespräch in der Hansestadt. «Der Vorteil eines ProTour-Rennens ist, dass alle Top-Teams kommen müssen, aber gleichzeitig sind uns die Hände gebunden. Wir sind die Erfüllungsgehilfen des Weltverbandes UCI», machte der Veranstalter des Rennens deutlich, das nach der Deutschland-Tour am 19. August zum zwölften Mal stattfindet.
Es gebe mit den Leitungen der Mannschaften ein Gentlemen's Agreement, dass die 57 in die Fuentes-Affäre verstrickten Fahrer nicht starten werden. «Die Mannschaften wissen ganz genau, dass es um die Existenz des Radsports geht. Beim Giro d'Italia sind auch keine Fuentes-Fahrer dabei», führte Hinz aus.
In Abstimmung mit dem Hauptsponsor Vattenfall sei man an größtmöglicher Transparenz interessiert. «Wir stehen für sauberen Radsport und wollen nichts verschleiern», ergänzte Frank Bertling von upsolut. Überlegungen, ganz aus der ProTour auszusteigen und nur noch das erfolgreiche Jedermann-Rennen als Breitensport-Event zu veranstalten, gebe es bisher nicht. «Der Vertrag läuft nächstes Jahr aus, aber bisher gibt es keine Gedankenspiele, sich ganz vom Leistungssport zu verabschieden», sagte Hinz. Die 22 000 Startplätze beim Jedermann-Rennen sind seit Monaten vergeben.