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Die Aacher Sportlerinnen und Sportler sowie der Trainerstab und Aachs Bürgermeister anläßlich der Sportlerehrung durch die Stadt Aach.
11.01.2004 21:03
MSV „Edelweiß Aach erhalten Gold-Pokal als Deutschlands erfolgreichste Hallenradsportler Deutschlands

Frankfurt/M. (rad-net) - Die erfolgreichsten deutschen Hallenradsportler kommen 2003 aus dem südbadischen Aach. Zum neunten mal ist der Rad- und Motorsportverein „Edelweiß 1899 Aach" der erfolgreichste deutsche Hallenradsportverein. Der Gold-Pokal 2003 des Bund Deutscher Radfahrer als höchstes Zeichen der Anerkennung bringt dies zum Ausdruck.

Mit 143 Punkten weisen die Sportlerinnen und Sportler aus der kleinen Stadt Aach immerhin einen Vorsprung von sage und schreibe 69 Punkten auf. Der zweitplatzierte RV Erkelenz-Hoven kam auf 74 Punkte. Dahinter folgte mit 70 Punkten der RSV Unterweissach vor dem mehrfachen Gold-Pokalsieger RC Lieme mit 69 Punkten.

Die weiteren Platzierungen: RSV Erlenbach (Württemberg/66), RSV Mainz-Ebersheim (65), RSV Tailfingen mit dem 7-fachen Weltmeister Martin Romminger gemeinsam mit dem RSV Schwanewede auf dem siebten Platz (52 Punkte), JSV Neuenschmidten (50) und RV Ailingen (49).

Interview mit Aachs Cheftrainer Paul-Gaißer:

Haben Sie mit dem Gold-Pokal-Gewinn gerechnet?
Paul-Gaißer:„Für die Verantwortlichen des RMSV Aach kam der Gewinn des Gold-Pokals natürlich nicht unerwartet. Wir kennen ja den Rechenmodus und mit 9 gewonnen Deutschen Meistertiteln konnten wir uns an einer Hand ausrechnen, dass wir in 2003 ganz oben stehen. Wir sind sicherlich der einzigste Radsportverein in Deutschland, der in den letzten fast 20 Jahren immer unter den drei besten in der Gold-Pokalwertung lagen.

Wie kommt es, dass der Vorsprung der Aacher in diesem Jahr so groß ist? Liegt es an der neuen Halle?
Paul-Gaißer„Ich würde sagen Jein. Wenn man bedenkt, dass eine gute Mannschaft etwa 3 4 Jahre braucht um eine Top-Leistung zu bringen, so haben wir den Grundstein für diesen Erfolg sicherlich noch in der alten und kleinen Halle gelegt. Sicherlich hat die neue und größere Halle dazu beigetragen, dass jetzt gleichzeitig zwei Mannschaften miteinander trainieren können. Die Trainer stehen uns ja zur Verfügung und so hat jede Mannschaft seit Mitte 2002 mehr Trainingszeit zur Verfügung.

Bei einem der vielen DM-Empfänge fiel einmal der Satz: Was für München der FC Bayern ist, ist für Aach der RMSV. Haben sich die sportlichen Erfolge auch wie bei den Bayern bezahlt gemacht?
Paul-Gaißer Es ist zwar schön mit dem FC Bayern verglichen zu werden, aber die Erfolge haben sich bislang finanziell nicht so ausgewirkt wie beim FC Bayern. Es wäre sicherlich schön wenn der ein oder andere Sponsor bei uns anklopfen würde, wie dies im Fußball, Tennis oder derzeit beim Skispringen funktioniert. Unsere Sportler sind in finanziellen Angelegenheiten bescheiden. Sie bezahlen einen großen Teil aus eigener Tasche und glänzen mit sportlicher Leistung. Ein Sponsor würde unser Budget und das der Sportler sicherlich um einiges entlasten.

Welche Gruppe beim RMSV war in 2003 herausragend?
Paul-Gaißer: Zweifelsohne die Juniorinnen. Sie haben in 2003 alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt Bei 4 Starts an der DM wurden sie 4x Deutscher Meister und dann wurden sie in Altdorf/Schweiz zum dritten Mal in folge Junioren-Europameister. Die Frauen waren nicht viel schlechter. Mit drei DM-Titel und dem Vize-Meister haben sie mich überrascht. Die größte Überraschung war natürlich der DM-Titel im 4er Kunstrad, der mit der WM-Teilnahme verbunden war. Leider blieb es ihnen vergönnt an der WM ganz oben zu stehen. Der Rückstand war zwar knapp, aber die Schweizerinnen waren an diesem Tage besser.

Dies waren die etablierten Mannschaften und wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Paul-Gaißer
Dieser hat sich in 2003 wacker geschlagen. Die Schülerinnen eifern ihren Vorbildern, den 3-fachen Junioren-Europameisterinnen nach und wurden 2x Deutscher Schülermeister. Die Schüler landeten auch in den Medaillenrängen. Leider haben von den sechs Jungs zwei nach der DM aufgehört, was ich sehr bedaure, denn in den nächsten Jahren hätten sie sicherlich die Ernte ihrer Trainingsarbeit einfahren können. Auch die zahlreichen Anfänger machen sich gut und sind eifrig im Training, so dass unser Verein sportlich gut in die Zukunft blicken kann.

Sie selbst wurden bei der Deutschen Meisterschaft aufgrund des erreichen der Altersgrenze als Kampfrichter in den Ruhestand verabschiedet. Heißt dies auch, dass sie sich ganz vom Kunstradsport verabschieden?
Paul-Gaißer: Wenn man über 40 Jahre einer Sportart verbunden ist, kann man nicht von heut auf Morgen aufhören. Dem RMSV Aach bleibe ich noch einige Zeit als Trainer erhalten. Ich werde mein Fachwissen an die Jüngeren weitergeben. Außerdem muss ich noch einen Nachfolger für die Kampfrichterausbildung im Verband suchen und diesen auch einarbeiten.

Text und Interview: Wilfried Schwarz


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