Madrid (dpa) - Der spanische Radprofi José Maria Jiménez, der einst als möglicher Nachfolger von Miguel Induráin gehandelt worden war, ist im Alter von 32 Jahren überraschend an einem Herzversagen gestorben.
Der dreifache «Bergkönig» der Spanien-Rundfahrt hatte sich 2002 vom Profi-Radsport wegen Depressionen zurückgezogen. Er gewann neun Etappen bei der Spanien-Rundfahrt und belegte 1997 bei der Tour de France in der Endabrechnung Rang acht. Der unter seinem Spitznamen «Chaba» bekannte Sportler war 1992 beim spanischen Banesto-Team unter den Fittichen des fünffachen Tour-de-France-Siegers Induráin Profi geworden. «Er hat mir bei meinen Erfolgen sehr geholfen», sagte Induráin, nachdem er vom Tod seines einstigen Teamgefährten erfahren hatte.
Der als exzentrisch geltende Jiménez gehörte zu den bestbezahlten spanischen Radprofis. Er liebte die Show und war bei den Fans so beliebt wie kaum ein anderer. «Chaba war für den Radsport das, was Zinedine Zidane für den Fußball ist - die Eleganz auf dem Rennrad», sagte ein Verehrer. Allerdings wechselten sich bei dem «Bergkönig» außerordentliche Erfolge häufig mit großen Leistungstiefs ab.
Dies wurde zuweilen auf einen ausschweifenden Lebensstil von Jiménez zurückgeführt. Erst später stellte sich heraus, dass er unter Depressionen litt und sich tagelang in seiner Wohnung eingeschlossen hatte. Jiménez war nach dem Italiener Marco Pantani und dem Belgier Frank Vandenbroucke der dritte erfolgreiche Profi gewesen, der sich wegen Depressionen aus dem Radsport zurückzog.