Karlsberg (rad-net) - Die mit 25 Mannschaften aus 14 Nationen top-besetzte und 415 Kilometer lange Juniorenrundfahrt Trofeo Karlsberg entschied der 17-jährige Däne Anders Berendt Hansen für sich. In einem spannenden Finale sorgte er zusammen mit seinen Mannschaftskameraden dafür, dass alle Attacken aus dem Feld heraus zunichte gemacht wurden.
„Wir werden attackieren, um den Gesamtsieg doch noch zu bekommen“, hatte der deutsche Straßennationaltrainer Patrick Moster noch tags zuvor angekündigt. Doch daraus wurde nicht. Was blieb waren die übrigen Wertungstrikots. In der Gesamtmannschaftswertung hatten die Moster Schützlinge nach 9:30:25 Stunden eine um 3:37 Minuten bessere Endzeit als das Team von Horst Strunk aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen. Den Grundstein zum Sieg in der Bergwertung legte Sebastian Hans (Berlin) von der deutschen Straßennationalmannschaft in den ersten beiden Etappen. Die Sonderwertung „jüngerer Jahrgang“ holte sich Sebastian Hans (BDR-Straße).
Das
Trofeo-Stenogramm:
1.
Etappe
Die erste Etappe, der „Coca-Cola-Cup“ war eine Regenschlacht. Kurz nach dem
Beginn in der Landeshauptstadt Saarbrücken setzte starker Regen ein, der die
Fahrer auf vielen Passagen der 108 Rennkilometer begleitete. An der Bergwertung
setzte sich einer sieben Fahrer starke Spitzengruppe ab, die sich auf teilweise
überfluteten Straßen auf den Saarbrücker Rundkurs rettete. In der
zweitletzten Runde attackierte Hansen, setzte sich entscheidend von seinen
Konkurrenten ab und fuhr mit 53 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie.
2.
Etappe:
Bei der zweiten Etappe, dem Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken säumten
Tausende Radsportfans den Rundkurs im Bliestal. Trotz vieler Attacken
verschiedener Teams kam kein Fahrer entscheidend weg. Sodass der Schlussspurt
entscheiden musste. An der leicht ansteigenden Zielgerade war der Sprint hart
umkämpft. Am Ende hatte Gerald Ciolek, aus Pulheim, Fünfter der deutschen
Junioren-Rangliste das größte Stehvermögen fuhr nach 2:12:30 Stunden über
die Ziellinie und den Etappensieg in der Tasche.
3.
Etappe (Einzelzeitfahren):
Bundestrainer Patrick Moster, der seine Straßennationalfahrer immer wieder zu
größeren Leistungen anspornte, setzte auch auf die Zeitfahrqualitäten seiner
Junge. Beim Preis der Wasserwerke Bliestal sollte er belohnt werden. Ein Straßen-
und zwei Bahnnationalfahrer standen am Ende auf dem Podium. Nach 16,3 Kilometern
holte sich der Rosenheimer Michael Franzl von der deutschen Straßenequipe mit
der Zeit von 21:09 Minuten, vier Sekunden Vorsprung vor Patrick Gretsch
(Deutschland-Bahn) den Sieg. Lange Zeit hielt Sascha Damrow (Deutschland-Bahn),
schon früh auf der deutsch-französischen Freundschaftsbrücke im
lothringischen Frauenberg auf die Strecke gegangen, die Bestzeit gehalten. Er
wurde Dritter.
4.
Etappe:
Wieder dunkle Regenwolken auf der zweiten, 80 Kilometer langen Halbetappe des
Samstags. „Getränke Welsch-Cup“ hieß das Rennen, David Swietlik (Rheinland
Pfalz) holte sich in seiner Heimatstadt Zweibrücken die Sprintwertung und der
Frankfurter Enrico Prix von der deutschen Straßennationalmannschaft in der
Kreisstadt Homburg bei zuvor kurz einsetzendem Regen nach 1:49:51 Stunden den
Tagessieg.
5.
Etappe:
Von vielen Attacken und wiederum Wetterkapriolen war die letzte und mit 121,8
Kilometern längste Trofeo-Etappe geprägt. Die Dänen kontrollierten das
Rennen, die Deutschen schickten Fahrer in die Spitze, ohne entscheidende
Vorteile herauszufahren. Enrico Brix (BDR-Straße) und Svab Gasper aus Slowenien
hatten in der vorletzten _Runde noch einen Vorsprung von einer Minute. Doch sie
wurden von einer mehrköpfigen Verfolgergruppe aufgesogen. Am Ende holte sich
Gerald Ciolek nach 3:09:58 Stunden im Sprint seinen zweiten Etappensieg.
(WD)