Köln (dpa) - Pat McQuaid, Präsident des Welt-Radsportverbandes
UCI, hat in der ARD-Sportschau am Sonntag über mögliche
Verwicklungen von Fußballern in die Doping-Affäre Fuentes gesprochen. Nach
Aussage des Iren hätten ihm die spanischen Behörden bestätigt, dass
auch Fußballer in die Affäre um den spanischen Doping-Arzt Eufemiano
Fuentes verwickelt gewesen seien.
McQuaid erzählt von seinem Treffen mit dem spanischen
Sportminister Jaime Lissavetzky und den zuständigen Ermittlern in
Madrid im Jahr 2006. Dort sei ihm gesagt worden, Fuentes habe nicht
nur 50 bis 60 Radfahrer, sondern insgesamt 200 Sportler als Kunden
gehabt. Auch Fußballer, Leichtathleten, Schwimmer und Tennisspieler
seien von ihm behandelt worden. Der ARD gegenüber hatte die UEFA
erklärt, die spanischen Behörden hätten ihnen mitgeteilt, Fußballer
seien nicht bei Fuentes gewesen.
Die Fuentes-Affäre wurde im Mai 2006 ausgelöst, als Radteam-Manager Manolo Saiz auf frischer Tat ertappt wurde, als er Fuentes
einen Geldkoffer übergab. Danach wurden viele prominente Radprofis,
unter ihnen der inzwischen zurückgetretene Jan Ullrich, der daraufhin
gesperrte Ivan Basso und Jörg Jaksche als Fuentes-Kunden enttarnt.
Auch der spanische Tour-de-France-Sieger von 2007 und Giro-Gewinner von 2008, Alberto Contador, konnte Verdächtigungen,
Fuentes-Kunde gewesen zu sein, noch nicht glaubhaft entkräften.