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29.08.2003 11:09
Bahn-EM in Moskau: Medaillenhoffnungen beim BDR

Frankfurt/M. (rad-net) Nach den sechs gewonnen Medaillen bei den Junioren-Weltmeisterschaften auf der Bahn von Moskau hoffen die Espoirs bei den Europameisterschaften vom 3. bis 7. September an gleicher Stelle auf ein erfolgreiches Abschneiden. Im vergangenen Jahr gab es für die deutsche Equipe neunmal Edelmetall. In Büttgen gingen damals allerdings auch die Junioren an den Start. Diesmal will man dem deutschen Nachwuchs nur zwei Wochen nach der Weltmeisterschaft nicht eine weitere extreme Belastung zumuten.

„Diese Titelkämpfe sind der Jahreshöhepunkt für unsere talentierten Nachwuchsleute, die jetzt noch in der zweiten Reihe stehen. Darum ist diese Meisterschaft für uns wichtig. Dort können sie auch Wettkampfhärte erlernen “, erklärte Kurzzeit-Bundestrainer Detlef Uibel, der seine Schützlinge in Frankfurt-Oder zum Abschlusslehrgang versammelte, ehe man am Montag nach Moskau fliegt. „Dem U-23-Bereich fehlt es oft an internationalen Vergleichsmöglichkeiten“, bedauert Uibel, dass in den Weltcups nicht alle Kader-Athleten eingesetzt werden können. Zwei, die dort schon Erfahrung sammeln konnten, gelten als aussichtsreiche Kandidaten auf eine mögliche EM-Medaille. Marco Jäger war im letzten Jahr schon Vierter im 1000-m-Zeitfahren und könnte diesmal den Sprung aufs Podium schaffen. Michael Seidenbecher ist der Hoffnungsträger im Sprint, gehörte im letzten Jahr noch dem Juniorenkader an, der in Büttgen Gold im Teamsprint gewann. Der Nationalfahrer jubelte außerdem als EM-Zweiter im Zeitfahren. „Unser Hauptaugenmark liegt in diesem Jahr auf den Einzeldisziplinen“, sagt Uibel, dessen Mannschaft in Büttgen Erster im Teamsprint wurde. Dieser Wettbewerb ist „open“, das bedeutet, dass auch Profis startberechtigt sind, die der BDR aber nicht nach Moskau schickt. Bei den Frauen setzt Uibel im Kurzzeitbereich auf Daniela Claußnitzer und Christin Muche. „Christin konnte in Stuttgart schon WM-Erfahrung sammeln. Ich traue ihr einen Platz unter den ersten Sechs im Sprint zu“, hofft der Bundestrainer.

Im Ausdauerbereich hat Bundestrainer Bernd Dittert Robert Bengsch, Daniel Schlegel, Christoph Meschenmoser, Leif Lampater und Marc Altmann nominiert. Altmann, Lampater und Schlegel waren schon letztes Jahr dabei, holten Bronze in der Mannschaftsverfolgung. Robert Bengsch war Fünfter im Einer. Auf ihn setzt Dittert auch in diesem Jahr. „Die Jungs sind stark, aber es fehlt uns natürlich an internationalen Vergleichsmöglichkeiten“, weiß der Berliner und will die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Für Dittert gehören die Russen und Ukrainer zu den absoluten Favoriten. „Vor allem vor heimischer Kulisse werden die Russen kaum zu schlagen sein“, glaubt Dittert. In der Einer-Verfolgung erwartet Dittert den Sieg von Titelverteidiger Volodymyr Dyudya aus der Ukraine.

Bei den Frauen hat Bundestrainer Achim Hartnick Charlotte Becker und Luise Keller nominiert. Becker war letztes Jahr zweimal Fünfte (Einerverfolgung und Punktefahren). Eine Medaille wäre Hartnicks großer Traum, aber die Konkurrenz wird es den deutschen Mädchen auch in Moskau nicht leicht machen.

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