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02.03.2021 15:43
Offener Brief des organisierten Sports: Öffnung des Vereinssports gefordert
Frankfurt (rad-net) - In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz Michael Müller sowie die Regierungschefinnen und -chefs der Länder hat der organisierte Sport in Deutschland heute Öffnungen für den Vereinssport gefordert. Der Amateur- und Breitensport ist eines der Themen der morgigen Bund-Länder-Schalte.
Es sei an der Zeit, dem vereinsbasierten Sport und damit den rund 27 Millionen Mitgliedern in rund 90.000 Sportvereinen endlich wieder eine Perspektive zu geben. Es seien bereits deutliche Mitgliederverluste und der Rückgang des ehrenamtlichen Engagements zu verzeichnen, zudem müsse die Gesellschaft auf die positiven gesundheitlichen Effekte des Sports verzichten. Diesen negativen Auswirkungen wolle man mit dem Öffnen des Sports entgegenwirken.
Offener Brief des
organisierten Sports im Wortlaut: |
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
liebe Frau Dr. Merkel,
Sehr geehrter Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz,
lieber Herr Müller,
Sehr geehrte Damen und Herren,
der organisierte gemeinnützige Sport in Deutschland, die bundesweit
größte zivilgesellschaftliche Gemeinschaft mit über 27 Millionen
Mitgliedschaften in rund 90.000 Sportvereinen unter dem Dach des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), verharrt mit wenigen
Ausnahmen nun monatelang im verordneten Lockdown. Insbesondere der
Breitensport hat mit hoher Solidarität die verschiedenen Maßnahmen
und Einschränkungen in der gesamten Pandemie-Phase vollumfänglich
mitgetragen. Zudem haben die Sportvereine im vergangenen Jahr durch
eigene Maßnahmen - ausgehend von den DOSB-Leitplanken über die
Übergangsregeln von über 60 Spitzenverbänden bis zu international
hoch anerkannten Hygienekonzepten - ihren Beitrag zu einem
verantwortungsvollen und infektionsarmen Sporttreiben geleistet,
solange es erlaubt war.
Nach unserer Überzeugung ist es nun höchste Zeit dafür, dem
vereinsbasierten Sport, den "sozialen Tankstellen" unserer
Gesellschaft, endlich wieder eine Perspektive zu geben. Unsere
Vereine und Landessportbünde berichten über deutliche
Mitgliederverluste, die Zahl der ehrenamtlich Engagierten nimmt
täglich ab und nicht zuletzt muss unsere Gesellschaft auf die
positiven gesundheitlichen
Effekte von Sport unter Anleitung und in der Gruppe verzichten. Dies
berichten uns auch die Verbände mit besonderen Aufgaben. Die
negativen Auswirkungen von mangelnder Bewegung und Lebensfreude
durch gemeinschaftliches Training sind insbesondere bei Kindern und
Jugendlichen,
aber auch bei Senior*innen, deutlich sichtbar.
Mit dem auf den DOSB-Leitplanken fußenden Öffnungsplan der
Sportministerkonferenz der Länder, der schrittweise den Vereinssport
wieder zugänglich macht, liegt Ihnen ein klarer Fahrplan vor. Der
organisierte Sport hat die klare Erwartungshaltung, dass sie diesen
Plan nun auch zeitnah ins Werk setzen und damit die Potenziale des
Sports bei der Überwindung der Pandemie freisetzen. Mit dem
verantwortungsvollen Umsetzen der pandemiebedingten Auflagen und der
hohen Disziplin beim Einhalten von Regeln wird der Sport nicht zum
Problem, sondern zu einem wertvollen Teil der Lösung!
Der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB steht, wie auch in
der Vergangenheit, zudem für Maßnahmen und Kooperationen zur
Überwindung der Pandemie jederzeit zur Verfügung. Sei es im
Bereich der digitalen Kontaktnachverfolgung, bei der Anwendung von
flächendeckenden Schnelltests oder für eine bundesweite
Bewegungskampagne. Dafür benötigen wir aber jetzt eine Perspektive
und Planungssicherheit.
Mit sportlichen Grüßen
Alfons Hörmann, Präsident
Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende
Elvira Menzer-Haasis, Sprecherin der Landessportbünde
Dr. Barbara Oettinger, Sprecherin der Verbände mit besonderen
Aufgaben
Ingo Weiss, Sprecher der Spitzenverbände |
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