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12.09.2003 14:55
Interview mit RLP-Rundfahrt-Direktor Jörg Billmeier

Mainz (rad-net) Jörg Billmeier ist seit 18 Jahren Organisations-Chef der Internationalen Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Über seine Einschätzungen zur Tour 2003 sprach er mit dem rad-net Team

Herr Billmeier, der Countdown läuft, es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der 38. Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Was gibt es noch zu tun?
Billmeier:
„Die Hauptarbeit ist natürlich erledigt, die Mannschaften sind eingeladen, die Strecke steht, der organisatorische Rahmen ist gesteckt, Eigentlich könnte es morgen los gehen, aber natürlich sind es die tausend Kleinigkeiten, die noch getan werden müssen. Letzte Woche hat ein Mitglied unserer Organisation aus gesundheitlichen Gründen abgesagt, da musste schnellstens Ersatz besorgt werden, dann werden noch einmal die Hotellisten überprüft, schließlich müssen täglich mehr als 300 Personen in den Etappenorten untergebracht werden. Manchmal platzen uns ganz plötzlich kleine Streckenänderungen ins Haus, weil irgendwo eine Baustelle installiert wurde… Sie sehen also, bei der Organisation einer Rundfahrt muss man sehr flexibel sein. Auch nach 18 Jahren ist nicht alles Routine. Es bleibt irgendwie immer spannend.“

Die Tour ist auch diesmal wieder sehr gut besetzt. Welche Fahrer erwarten Sie zum Schluss in Ludwigshafen vorn?
Billmeier:
„Ich rechne mit einem deutschen Duell zwischen Telekom und Gerolsteiner. Beide Mannschaften haben ein großes Interesse, ihre Fahrer vorn zu platzieren. Letztes Jahr lieferte uns Gerolsteiner ein spannendes Finale; erst fünf Kilometer vor dem Ziel riss Ronny Scholz die Führung an sich. Vielleicht wird es diesmal ähnlich spannend. Aber natürlich gibt es Top-Mannschaften aus dem Ausland, die um das Gelbe Trikot mitkämpfen werden. Rabobank schickt zwei ehemalige Rundfahrt-Sieger, Marc Wauters und Eric Dekker, CSC hat den Sieger der Flandern-Rundfahrt 2002, Andrea Tafi, dabei, Lotto den starken Axel Merckx. Es werden hochinteressante Etappen.“

Aber ein Zeitfahren gibt es nicht mehr?
Billmeier: „Durch die Reduzierung der Tour auf nur noch fünf Etappen, was übrigens nicht an uns lag, sondern vom Weltradsportverband UCI vorgegeben wurde,  war es uns ein Bedürfnis, auch weiterhin möglichst flächendeckend durch Rheinland-Pfalz zu fahren, damit möglichst viele Zuschauer die Rundfahrt live erleben können. Ein Zeitfahren ist von vorn herein in der Länge begrenzt, daher können wir kaum zwei Etappenorte darin einbinden und haben deshalb ganz darauf verzichtet. Das hat jedoch der Spannung der Tour nicht geschadet, wie die letzte Rundfahrt gezeigt hat.“

Wo liegen in diesem Jahr die topographischen Schwierigkeiten?
Billmeier
: „Wie jedes Jahr führt unsere Rundfahrt über alle wichtigen Höhen von Rheinland-Pfalz. Wir fahren durch den Hunsrück, die Eifel, den Westerwald und zum Schluss durch den Pfälzer Wald. Insgesamt 17 Bergwertungen müssen die Fahrer an den fünf Tagen meisten. Am schwierigsten wird es wohl auf der vierten Etappe, denn da stehen allein sechs Bergwertungen auf dem Programm. Die höchste Erhebung wartet auf  der Schlussetappe. Dann muss das Feld den Hoherodskopf bezwingen.“

Also wird das letzte Teilstück keine Etappe zum Ausruhen?
Billmeier:
„Im Gegenteil. Ich rechne noch einmal mit einer sehr kampfbetonten Etappe, schließlich werden nach unserer Rundfahrt die letzten Tickets für die Weltmeister­schaften in Kanada vergeben. Außerdem ist unsere Tour mit fünf Tagen zu kurz, um auf der Schlussetappe eine „Tour d`honneur“ zu veranstalten.“

Vielen Dank für das Gespräch!

off. Webseite der Rundfahrt mit Starterliste und weiteren Infos...


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