Wiesbaden/Bremen (dpa) - Eine Abmeldung der Milram-Mannschaft für die am 7. Juli in London beginnende Tour de France steht - im Moment - nicht zur Debatte.
Das erklärte Martin Mischel, beim Milram-Sponsor Nordmilch in Bremen Vorstand Vertrieb und Marketing, nach den neuesten Doping-Vorwürfen, die auch den Milram-Team-Chef Gianluigi Stanga trafen. Radprofi Jörg Jaksche hatte Stanga im «Spiegel» vorgeworfen, ihn 1997 im Team Polti zum EPO-Doping angeleitet zu haben. Am Montag soll sich entscheiden, ob der Topsprinter der Mannschaft, Alessandro Petacchi, wegen Cortekoid- Dopings gesperrt wird. Milram-Kollege Erik Zabel hatte im Vormonat Doping während der 90er Jahre gestanden.
«Wir brauchen erst den genauen Wortlaut der Jaksche-Äußerungen, dann werden wir mit Stanga reden und dann werden wir eine Entscheidung treffen», sagte Mischel der dpa. Das Unternehmen, das sich seit 2006 im Profiradsport engagiert und jährlich geschätzte zehn Millionen Euro investiert, hätte über ein Szenario nachgedacht, auszusteigen. «Wir haben bestimmte Parameter festgesetzt, die zu erfüllen sind.» Wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, würde der Konzern seinen bis 2009 laufenden Vertrag vorher lösen. Das stehe im Augenblick allerdings nicht zur Debatte.
Die Entscheidung darüber, ob der bis Ende 2008 laufende Vertrag mit Zabel vorzeitig gelöst wird, wird laut Mischel «nach der Vuelta im September» fallen.