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02.05.2003 14:50
BDR hebt Sperre auf - Rückkehr in den Radsport für Jörg Paffrath

Frankfurt/Main (rad-press) Jörg Paffrath, der 1998 nach seinem Eingeständnis des Gebrauchs von Dopingmitteln vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) lebenslang gesperrt wurde, darf ab sofort wieder im Radsport aktiv werden. Der Begnadigung vorangegangen war ein Schuld-Eingeständnis des ehemaligen Radprofis gegenüber BDR-Präsidentin Sylvia Schenk (Frankfurt/Main) und dem Stellvertretenden BDR-Präsidenten Fritz Ramseier (Heßheim) in dieser Woche in Frankfurt am Main. Der Kölner kann damit ab sofort wieder eine BDR-Lizenz beantragen, die ihn zur aktiven Ausübung von Tätigkeiten im Radsport (als Aktiver, Trainer oder Sportlicher Leiter) authorisiert.

Bei dem Treffen in Frankfurt hatte Paffrath sein damaliges Verhalten bedauert, insbesondere, dass durch die undifferenzierte Darstellung seines eigenen Medikamenten-Missbrauchs zum Zwecke der Leistungssteigerung im Magazin „Der Spiegel“ 25/1997 der Eindruck entstanden war, Doping sei zu dem Zeitpunkt im Radsport nicht nur gang und gäbe gewesen, sondern werde auch toleriert.

„Mit meinem Schuld-Eingeständnis wollte ich zugleich andere davor warnen, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Es tut mir sehr leid, dass ich dadurch auch saubere Sportler pauschal unter Dopingverdacht gestellt und unserer Sportart einen Imageschaden zugefügt habe“, betonte Paffrath bei dem Gespräch. Er sei sich darüber im Klaren, dass sein Experimentieren mit Dopingmitteln einen Extremfall darstellte und im Übrigen die zwischenzeitlich national und international getroffenen Maßnahmen der Kontrollen, insbesondere auch unangemeldete Trainingskontrollen, zu einer stark verbesserten Situation geführt haben.

Sylvia Schenk und Fritz Ramseier wiesen in diesem Zusammenhang auf die präventive Arbeit des BDR hin und waren sich mit Jörg Paffrath darin einig, dass eine durch und durch professionelle Lebensweise und Trainingsarbeit ausreichend Spielraum für ein hohes Leistungspotenzial geben. Dieser Meinung schloss sich Paffrath mit seinem persönlichen Fazit an: „Doping hat mir sportlich nichts gebracht und mich fast in die Abhängigkeit geführt. Vielleicht muss ich sogar mit Spätschäden rechnen. Ich kann nur allen sagen: Lasst die Finger davon!“

Die beiden Vorstandsmitglieder Schenk und Ramseier empfahlen dem BDR-Präsidium auf der Grundlage der Ausführungen Paffraths die Aufhebung der lebenslangen Sperre. Zwischenzeitlich wurde ein entsprechender Beschluss gefasst. Jörg Paffrath kann ab sofort eine Lizenz beantragen. „Wir geben Jörg Paffrath die Chance zur Rückkehr in den Radsport und sind sicher, dass er künftig nicht nur selber sauber bleibt, sondern in diesem Sinne auch andere davon abhält, sich auf einen solchen Irrweg zu begeben“, schließt Sylvia Schenk für den Verband dieses Kapitel ab.
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