Saint Malo (dpa) - Betrug oder bloß ein kluger Schachzug - am Ende sollte es die 50. Auflage der Tour de France entscheiden. Am Mittwoch vor 50 Jahren trug der spanische Kletterkönig Federico Bahamontes das Gelbe Trikot, bevor es auf die schwere Bergetappe von Val d'Isère nach Chamonix ging.
Im Mittelpunkt stand der Anstieg zum Col de la Forclaz. Nach einem Erdrutsch musste die Strecke über eine alte Passstraße, ein Ziegenpfad mit bis zu 18 Prozent Steigung, umgeleitet werden. Radwechsel waren damals nicht erlaubt. Vor der Kletterpartie hob Jacques Anguetil den Arm und meldete einen Defekt. Er hatte ihn vorgetäuscht. So stieg er auf ein ultraleichtes Rad um. Der Franzose konnte Bahamontes folgen, gewann am Ende die Etappe und übernahm das Gelbe Trikot. Vier Tage später feierte er in Paris seinen vierten von insgesamt fünf Toursiegen.