Frankfurt/M. (rad-net) - Die
erste deutsche Mountainbike-Serie war der ESKA-Cup. Er existierte von 1988 bis
1991, war aber keine offizielle BDR-Serie. Die neue Radsport-Disziplin wurde
erst 1991 offiziell in den BDR aufgenommen. Ein schnell ins Leben gerufene,
offizielle „Punkte-Serie“ in diesem Jahr fand aufgrund verwirrender
Bestimmungen keine große Beachtung. Eine echte nationale Mountainbike-Serie
feierte 1992 ihre Premiere unter dem Titel McDonalds-Cup. Die Imbisskette war
aber nur ein Jahr lang Namensgeber der Serie für Cross-Country- und
Down-Hill-Rennen. Lutz Schäfer aus Berlin durfte sich bei den Männern als
erster CC-Sieger ins Palmares eintragen, bei den Damen war es Bettina Weßling.
Nach einem
organisatorisch wenig rühmlichen Jahr mit der jungen, wilden Disziplin, begann
1993 die Ära des Grundig Top-Ten-Cup, die bis einschließlich 1997 dauerte.
Unter dem Dach des Top-Ten-Cup
waren acht Cross-Country und zwei Down-Hill-Rennen (das wurde damals noch
gemeinsam gewertet). Später war das Verhältnis Sechs zu Vier aber mit
getrennten Wertungen.
Grundig war in
dieser Phase auch Titelsponsor des Weltcups, die nationale Serie war eine Art
Nebenprodukt. Finanziell kam die Serie allerdings nie richtig auf die Beine.
Beim BDR stand man der jungen Sportart, die man erst 1991 offiziell unter die
Verbandsfittiche genommen hatte, mindestens bis 1995 skeptisch gegenüber, Viele
betrachteten sie als Modeerscheinung.
Mit der Aufnahme
ins olympische Programm änderte sich das. Klaus Jördens wurde als
Bundestrainer eingestellt, die Serie bekam dennoch keinen echten Auftrieb. Und
das obwohl die Teilnehmerzahlen nach wie vor enorm hoch waren.
Die Spezialisierung
von Down-Hill und Cross-Country war bis zur Mitte der 90er-Jahre so weit
fortgeschritten, dass es kaum noch Sportler gab, die in beiden Disziplinen
ernsthaft an der Spitze mitmischen konnten. 1997 beendete Grundig sein
Engagement im Mountainbike-Sport. Es folgte der VW-Multivan-Cup als reine
Cross-Country-Serie. Nur zwei Jahre lang dauerte das Sponsoring von VW, danach
gab es keinen Namensgeber mehr. Ab 2000 hieß das Kind dann
Mountainbike-Bundesliga.
Seit 2002 gehören
die Bundesliga-Rennen grundsätzlich zur UCI-Kategorie E1. Damit war eine
merkliche Aufwertung der Serie verbunden, die sich auch verstärkt in der
Teilnahme internationaler Topfahrer auszudrücken begann.
Text:
Erhard Goller
mit freundlicher Unterstützung von Karl Groß, Bikesportnews
Gesamtsieger der nationalen MTB-Serie
Jahr |
Serien-Titel |
Herren |
Damen |
U23 |
2003 |
BDR MTB-Bundesliga |
Lado Fumic |
Sabine Spitz |
Jochen Käß |
2002 |
BDR MTB-Bundesliga |
Carsten Bresser |
Irina Kalentieva |
Manuel Fumic |
2001 |
BDR MTB-Bundesliga |
Carsten Bresser |
Sabine Spitz |
Matthias Mende |
2000 |
BDR MTB-Bundesliga |
Lado Fumic |
Hedda zu Putlitz |
|
1999 |
VW-Multivan Cup |
Wolfram Kurschat |
Hedda zu Putlitz |
Matthias Mende |
1998 |
VW-Multivan Cup |
Ralph Berner |
Hedda zu Putlitz |
|
1997 |
Grundig Top-Ten-Cup |
Carsten Bresser |
Regina Marunde |
|
1996 |
Grundig Top-Ten-Cup |
Norbert Arnold |
Regina Marunde |
|
1995 |
Grundig Top-Ten-Cup |
Jan Ostergaard |
Hanka Kupfernagel-Wittig |
|
1994 |
Grundig Top-Ten-Cup |
Hartmut Bölts |
Hedda zu Putlitz |
|
1993 |
Grundig Top-Ten-Cup |
Ralph Berner |
Hedda zu Putlitz |
|
1992 |
McDonald’s-Dtl.cup |
Lutz Schäfer |
Bettina Weßling |
|
1991 |
BDR Punkteserie |
Peter Hinterlang |
Viola Borgmeier |
|
1990 |
ESKA Cup* |
Hans Knauer |
Eva Brandl |
|
1989 |
ESKA Cup* |
Hans Knauer |
Eva Brandl |
|
1988 |
ESKA Cup* |
Hans Knauer |
Sabrina Reitmeier |
|
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