Monaco (rad-net) - Bora-hansgrohe-Star Peter Sagan hat nach einer durchwachsenen Saison 2020 seine Rennen und Ergebnisse Revue passieren lassen. Der 30-Jährige verkündete jetzt, dass an ein Karriereende noch lange nicht zu denken sei und er sich schon auf die nächste Saison freue.
Der gewöhnlich sehr erfolgreiche Sagan musste in dieser Saison gegen seine Konkurrenz viel einstecken. Der dreifache Straßen-Weltmeister konnte lediglich einen Erfolg auf der zehnten Etappe des Giro d'Italia für sich verbuchen, verpasste aber die Sprinter-Trikots der Tour de France und des Giro knapp und fuhr bei insgesamt elf Etappen der Tour und des Giro unter die Top-Five. Für Sagan, der oftmals eine zweistellige Zahl an Siegen in einer Wettbewerbszeit verbucht, eine eher maue Saison, die Fans und Experten bereits dazu veranlasst hat, über ein Karriereende des Fahrers zu spekulieren.
«Wenn man üblicherweise viel gewinnt, dann hebt man die Erwartungen der Leute, aber oftmals handelt es sich nur um Zentimeter zwischen dem ersten und zweiten Platz, doch die Leute erinnern sich immer nur an den Sieger. Ich gebe mein Bestes und höre nicht auf das, was die Leute sagen», so Sagan gegenüber «La Gazzetta dello Sport». Da er bis dato noch keinen Etappensieg des Giro verzeichnet habe, sei dieser eine Erfolg ein ganz besonderer für ihn. «Man kann es nicht mit einem Weltmeistertitel oder etwas ähnlichem vergleichen, aber dieser Sieg wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.»
Der Slowake war 2020 einer der wenigen Fahrer, die sowohl an der Tour de France, als auch dem Giro d'Italia teilgenommen und dadurch auf die Teilnahme an den Klassikern verzichtet haben. Die Neujustierung des Rennkalenders durch die Corona-Pandemie hat damit den Rhythmus vieler Sportler beeinflusst, doch Sagan macht die Pandemie nicht für seine durchwachsene Saison verantwortlich. «Ich denke nicht, dass es für irgendjemanden einfach war, sich auf die Saison vorzubereiten», erklärte der Fahrer, der den Lockdown in Monaco erlebt hat und sechs Wochen lang nur im Haus, auf der Rolle trainieren konnte. «Vielleicht hatten die Fahrer, die im Freien trainieren durften und keinen Lockdown erlebt haben einen Vorteil. [...] Aber wir hatten anschließend genügend Zeit, uns auf den Neustart der Saison vorzubereiten. [...] Das war einfach eine kurze und sehr intensive Saison.»
Trotz des ernüchternden Ergebnisses der vergangenen Monate hat Sagan erklärt, weiterzufahren und noch lange nicht an eine Ende seiner Karriere zu denken: «Ich will weiterhin Rennen fahren. Ich fahre nach wie vor gerne Rad. [...] Ich weiß nicht, ob jede Saison wirklich schwieriger wird, ich denke eher, dass jede Saison unterschiedlich ist. Ich in mir sicher, dass wenn ich 20 Rennen in 2021 gewinne, viele Leute sagen werden, dass ich zurück bin. Aber das wäre auch falsch. Ich bin hier und ich bin noch lange nicht fertig.»