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Jan Ullrich steht vor dem totalen Radsport-Aus.
23.07.2006 10:45
Ullrich: Absturz eines Idols - Sportehe vor Kadi

Paris (dpa) - Die Tour de France war Jan Ullrichs Schicksal. Sein Sieg 1997, der erste eines deutschen Radprofis im größten Rennen der Welt, begründete seinen Aufstieg zum viel geliebten Idol.

Die ohne ihn zu Ende gehende 93. Frankreich-Rundfahrt markierte nun auch den Schlusspunkt einer elfjährigen Karriere, durch die der Radsport in Deutschland in völlig neue Dimensionen aufstieg. Die per Fax ausgesprochene fristlose Kündigung durch seinen Arbeitgeber wegen schwerer Doping-Vorwürfe will Ullrich («fühle mich behandelt wie eine Faxnummer») nicht hinnehmen. Seine Anwälte kündigten gerichtliche Schritte an. Die lange glücklich scheinende Sportehe zwischen Ullrich und T-Mobile scheint vor dem Kadi zu enden.

Den Termin der Kündigung habe T-Mobile gewählt, «obwohl wir für eine mögliche Kündigung eine Fristverlängerung bis Ende nächster Woche eingeräumt hatten. Ich wollte so verhindern, dass Unruhe ins Tour-Team kommt», schrieb Ullrich auf seiner Homepage. «Ich stehe mit den Jungs persönlich in Verbindung», gab er sich noch als fürsorgender Kapitän. Dabei probte der deutsche Radsport bei der Tour schon die Zeitenwende: Andreas Klöden führte sich als Dritter hinter Floyd Landis und Oscar Pereiro als Ullrich-Nachfolger ein.

Ullrichs Absturz verschreckte viele Blauäugige. Aber ganz überraschend traf er die belastete Branche kaum. Sein engster Kreis, sein Sponsor, die Teamleitung, Teile der Medien müssen sich einreihen in die Gruppe der Arglosen. Die ARD, lange Jahre Mit-Sponsor des Ullrich-Teams mit Logo auf dem Trikot, hat es stets vermieden, unbequeme Fragen zu stellen. Die sympathische, freundliche Figur mit den Sommersprossen stand vielen gut zu Gesicht. Seit seinem unrühmlichen Abgang aus Straßburg am 30. Juni durch die Suspendierung ist der 32-Jährige aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Der in Rostock geborene Radprofi, der zum «Steuer-Schweizer» wurde, mag zwar finanziell längst ausgesorgt haben. Aber nicht nur der geständige Arbeits-Kollege David Millar rät zum rigorosen Outing, «sonst geht er kaputt». Der Goldmedaillengewinner, Toursieger, zweifache Zeitfahr-Weltmeister und Tour-de-Suisse-Sieger zieht sich aber weiter hinter seine Advokaten zurück. In einem arbeitsrechtlich womöglich unübersichtlicheren Fall, als es sein bisheriger Arbeitgeber T-Mobile wahrhaben will, kämpfen sie in seinem Auftrag vor allem darum, die Reste letzter Bezüge zu retten.

Mehr als ein laues, von den Anwälten diktiertes Statement («Keine Beweise»), gab es bisher nicht. Mit roten Blutkörperchen aufgefülltes Eigenblut, in Beuteln im Kühlschrank eines Madrider Hämatologen gelagert, Wachstumshormone, Testosteron, Insulin, Kortison: Das alles soll Ullrich via Rudy Pevenage vom spanischen Doping-Kartell geordert und jahrelang benutzt haben. Gegen diese handfesten Vorwürfe hat Ullrich noch kein Alibi, obwohl er Unschuldsbeweise angekündigt, aber bisher nicht vorgelegt hat. Weil er aus Spanien keine Klage zu erwarten hat, handelt er aus juristischer Sicht im Moment wahrscheinlich richtig.

Nachdem der Bonner Konzern, der sich sein Engagement jährlich geschätzte 2,5 Millionen Euro kosten ließ, alle Leitungen zum einstigen Vorzeige-Athleten gekappt hatte, steht Ullrich vor dem Nichts. Er kann nur Radfahren. Der vaterlos aufgewachsene Rotschopf verließ die Schule nach der 10. Klasse, die Ausbildung zum Maschinenschlosser brach er ab. Die zu erwartende Sperre durch den Weltverband dürfte einen Karriere-Fortgang als Radprofi, auch im Ausland, beispielsweise im kasachischen Team seines einstigen Freundes Alexander Winokurow, unmöglich machen.

T-Mobile-Sprecher Christian Frommert wünschte dem ehemals gehätschelten Star, «dass seine neue Freundin jetzt zu ihm hält». Vor der Tour hatte Ullrich jedenfalls auf dem Boulevard verkündet, dass er Sara «noch in diesem Jahr heiraten» werde. Das stieß vor vier Wochen noch allenthalben auf großes Interesse. Sein ehemaliger Trainer Peter Becker warnte bereits, sein ehemaliger Schützling könnte zum Alkoholiker werden, «wenn sich keiner kümmert».


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