Hamburg (dpa) - Olympiasieger Stefan Nimke ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat bei den deutschen Bahnrad- Meisterschaften den Kampfsprint Keirin überlegen gewonnen.
In Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers Rene Wolff (Erfurt) setzte sich der Schweriner in Hamburg souverän vor Jan van Eijden aus Dudenhofen und dem Erfurter Michael Seidenbecher durch.
Die Keirin-Entscheidung der Frauen gewann Europameisterin Christin Muche (Cottbus) vor Miriam Welte aus Kaiserslautern und Titelverteidigerin Dana Glöß (Berlin). Damit sicherte sich die Cottbuserin nach dem Sprint-Erfolg am Vortag ihren zweiten Titel. Das Punktefahren der Männer dominierte der Berliner Andreas Müller, der mit 44 Zählern nach 30 Kilometern Altmeister Stefan Steinweg aus dem bayerischen Bergen (32) und den Leipziger Michael Ahrends (30) auf die Plätze verwies.
Eine Enttäuschung hatten Nimke und 1000-m-Meister Carsten Bergemann im Teamsprint zu verkraften. Einen Tag nach Bergemanns Zeitfahr-Sieg verpasste das Duo jeweils seinen Titelgewinn. Gemeinsam mit van Eijden mussten sie sich mit Platz zwei begnügen. Im Finale unterlag das XXL-erdgas-Team in 46,16 Sekunden überraschend einer gemischten Mannschaft mit Daniel Giese (Berlin), Sören Lausberg (Berlin) und Marco Jäger (Wittlich) um 3/100 Sekunden. «Das ist mehr als enttäuschend», gestand Nimke.
Wie Sprint-Weltmeister Wolff musste kurzfristig wegen einer Magen- Darm-Erkrankung auch dessen Vereinskollege Matthias John, der sowohl für den Keirin als für den Sprint vorgesehen war, passen. «Schade, dass Rene nicht dabei war und auch Matthias aufgeben musste. Es wäre interessant gewesen zu sehen, wie sie dagegen gehalten hätten. Aber die Konkurrenz war auch so stark genug», sagte Nimke.
Der ehemalige 1000-m-Weltmeister benötigte im Sprint-Halbfinale drei Läufe, um sich mit 2:1 Siegen gegen den Berliner Giese durchzusetzen und in den Endlauf einzuziehen. Dort trifft er auf Bergemann, der in der Vorschlussrunde mit 2:0 Erfolgen Marco Jäger aus Wittlich ausschaltete.