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06.10.1999 20:40
Ullrich ist Zeitfahr-Weltmeister

Jan Ullrich hat mit dem WM-Sieg beim Zeitfahren im italienischen Treviso sein Comeback vergoldet. Nur eineinhalb Wochen nach seinem Triumph bei der Spanien-Rundfahrt feierte der 25 Jahre alte Merdinger den zweiten grossen Erfolg zum Ende einer Saison, die der Tour-de-France-Sieger von 1997 nach einem miserablen Frühjahr eigentlich schon abgeschrieben hatte. "Ich weiß nur, dass ich gewonnen habe. Die anderen Platzierungen kenne ich nicht", erklärte Ullrich, der die 50,6 km bei hervorragenden Bedingungen, Temperaturen um 20 Grad Celsius und Sonnenschein, in 1:00:28 Stunden (50,209 km/h) absolviert hatte. Damit war der gebürtige Rostocker 14 Sekunden schneller als der zweitplazierte Schwede Michael Andersson. Auf Rang drei 59 Sekunden zurück fuhr Ex-Weltmeister Chris Boardman (England), der ebenfalls stark eingeschätzte Berliner Jens Voigt kam in 1:02:13 Stunden auf den neunten Platz. "Ich bin sehr, sehr glücklich. Heute hat alles gestimmt. Das Wetter hat mitgespielt, und ich habe meine Vuelta-Form halten können. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich so gegen die Zeitfahr-Spezialisten hätte mithalten können", sagte Ullrich, der sich bei seiner dritten WM-Teilnahme nach dem Straßentitel im Amateur-Rennen 1993 in Oslo und Silber im Zeitfahren 1994 auf Sizilien seine dritte WM-Medaille abholte. Für das Straßenrennen am Sonntag in Verona zählt der deutsche Ausnahme-Fahrer ebenfalls zu den Top-Favoriten. "Wir haben eine starke Mannschaft und sind alle gut in Form. Allerdings ist die Straßen-WM immer ein Glücksspiel. Es wird für mich nicht so leicht werden, wie beim Zeitfahren", sagte Ullrich, der beim Kampf gegen die Uhr den zweitplazierten Andersson überhaupt nicht auf der Rechnung hatte.
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