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03.10.1999 19:37
Wauters gewinnt bei Paris-Tours

Das erste Weltcup-Rennen seiner Karriere hat Jan Wauters bei der 93. Auflage des Herbst-Klassikers Paris-Tours gewonnen. Der 30 Jahre alte Teamkollege der Hannoveraners Grischa Niermann im niederländischen Rabobank-Rennstall setzte sich nach 254,4 Kilometer in 6:06:18 Stunden mit zehn Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Gianni Faresin durch. Den Spurt des Hauptfeldes mit Telekom-Sprinter Giovanni Lombardi und dem Belgier Andrej Tchmil gewann auf Platz drei mit 15 Sekunden Rückstand der estnische Meister Jan Kirsipuu. Die Führung im Weltcup-Gesamtklassement verteidigte Tchmil erfolgreich. Die Entscheidung über den Sieg im Gesamt-Weltcup fällt damit erst beim Saisonfinale, der Lombardei-Rundfahrt am 16. Oktober. Dort wird auch Telekom-Kapitän Jan Ullrich seine Saison beenden. Der Vuelta-Sieger hatte auf den Start bei Paris-Tour verzichtet, um sich optimal auf die Straßen-WM in der kommenden Woche in Italien vorzubereiten. "Das ist mein größter Erfolg", jubelte Wauters, der in diesem Jahr bereits die Rheinland-Pfalz- und die Luxemburg-Rundfahrt sowie das Paarzeitfahren um den "Grand-Prix Eddy Merckx" gewonnen hatte. Eine erneut starke Leistung zeigte auch Giovanni Lombardi. Der eigentlich bei Telekom bereits ausgemusterte Italiener rechtfertigte die verspätete Vertragsverlängerung bei dem Bonner Team mit kämpferischem Bravour, kam am Schluss aber nicht mehr an die Ausreißer Wauters und Faresin heran. Bei Temperaturen um 14 Grad und regennassen Straßen hatte sich das Duo rund 90 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld abgesetzt. Die beiden fuhren zwischenzeitlich knapp zwei Minuten Vorsprung heraus, doch das Peloton reagierte früh und verschärfte das Tempo. Dennoch konnte die "Flüchtlinge" noch einen knappen Vorsprung ins Ziel retten. Die hektische Schlussphase war geprägt von zahlreichen Attacken: Ex-Weltmeister Johan Museeuw und sein belgischer Landsmann Peter van Petegem versuchten dabei ebenso erfolglos ihr Glück wie zwischenzeitlich auch Lüttich-Bastogne-Lüttich-Sieger Frank Vandenbroucke (Belgien). In der direkten Verfolgergruppe waren sämtliche Favoriten vertreten, allerdings nicht mehr die restlichen Telekom-Starter. Nicht angetreten war dabei Erik Zabel (Unna), der in Tours 1994 gewann. Auch der Italiener Michele Bartoli fehlte. Für den Gesamt-Weltcupsieger der vergangenen beiden Jahre ist die Saison nach einem schweren Sturz bereits lange beendet.
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