Roubaix (rad-net) - Mountainbike-Olympiasiegerin Pauline Ferrand-Prevot (Visma-Lease a Bike) hat Paris-Roubaix der Frauen gewonnen. Die Französin setzt sich als Solistin durch. Romy Kasper (Human Powered Health) war als 16. beste Deutsche.
Die Anfangsphase des 148,5 Kilometer langen Rennens durch die «Hölle des Nordens» wurde von zwei Ausreißerinnen bestimmt. Quinty Ton (Liv-AlUla-Jayco) und Aurela Nerlo (Winspace Orange Seal) hatten sich nach rund 30 Kilometern abgesetzt und lagen zwischenzeitlich etwa zwei Minuten vor dem Peloton. Viel größer wurde ihr Abstand nicht.
Nach den ersten beiden Kopfsteinpflasterpassagen, die 82 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurden, war das Peloton aufgrund zahlreicher Defekte, einiger Stürze, aber auch den herausfordernden Streckenbedingungen bereits erheblich dezimiert. Aus diesem kleinen Hauptfeld griff Ellen van Dijk (Lidl-Trek) rund 70 Kilometer vor dem Ziel an und schloss zehn Kilometer später zu den beiden Ausreißerinnen auf. Kurze Zeit später konnte Nerlo nicht mehr folgen und auch Ton musste bald reißen lassen. Damit war Van Dijk erst einmal alleine an der Spitze des Rennens unterwegs.
Doch 55 Kilometer vor dem Ziel schienen die Favoritinnen das Finale zu eröffnen. Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) attackierte und nur Teamkollegin und Europameisterin Lorena Wiebes war an ihrem Hinterrad. Das Duo schloss zu Van Dijk auf, kurze Zeit später folgte Marianne Vos (Visma-Lease a Bike). Dahinter war eine vierköpfige Verfolgergruppe mit Kasper, Chloe Dygert (Canyon-Sram-Zondacrypto), Jelena Eric (Movistar) und der Siegerin von 2023, Alison Jackson (EF Education-Oatly), die auch noch den Anschluss herstellen konnte. Aus der Gruppe gab es noch einige weitere Tempoverschärfungen, hauptsächlich durch Kopecky, doch dadurch entstand auch Uneinigkeit. Das ermöglichte einer größeren Verfolgergruppe um Ferrand-Prevot bei noch 36 zu fahrenden Kilometern wieder aufzuschließen. Damit waren nun wieder 20 Fahrerinnen im Rennen um den Sieg.
Das Rennen beruhigte sich nun erst einmal. Diese Situation nutzte Emma Norsgaard (Lidl-Trek) für einen Angriff. Die Gruppe schien kein großes Interesse zu haben, der Dänin nachzusetzen und ließ sie fahren. Doch Ferrand-Prevot hatte andere Pläne. 25 Kilometer vor dem Ziel fuhr sie aus der Verfolgergruppe davon, schloss zu Norsgaard auf und konnte sie auf dem fünfletzten Kopfsteinpflasterabschnitt, Champin-en-Pévèle, abschütteln. Norsgaard blieb noch eine ganze Weile mit 20 Sekunden Rückstand in Schlagweite, ehe ihr dann doch die Kräfte ausgingen. Nach dem letzten schweren Kopfsteinpflastersektor Carrefour de l'Arbre hatte die Französin bereits eine Minute Vorsprung auf die Verfolgergruppe, die sieben Kilometer vor dem Ziel Norsgaard einholte.
Während Ferrand-Prevot zu einem ungefährdeten Sieg fuhr, den sie mit 58 Sekunden Vorsprung feierte, gab es auf den letzten Kilometern noch einmal einige Angriffe bei den Verfolgerinnen. Die Gruppe fiel dadurch auseinander. Letizia Borghesi (EF Education-Oatly) erreichte alleine als Zweite das Ziel, hinter ihr spurtete Wiebes mit 1:01 Minuten Rückstand knapp vor Vos auf Rang drei.
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