Berlin/Scherzingen (dpa) - Sieben Wochen vor Beginn der Tour de France registriert Rudy Pevenage Fortschritte seines Schützlings Jan Ullrich im Training. «Seine Situation hat sich verbessert», sagte sein persönlicher Betreuer, der den Olympiasieger mit kurzen Unterbrechungen beim Training am Bodensee betreut. Nach seinem Ausstieg beim Flèche Wallonne vor drei Wochen hatte sich der 30-jährige Ullrich in die Trainings-Klausur verabschiedet.
Ullrichs nächster Wettkampf findet wie geplant am 29. Mai in Erfurt statt. Mit dem Rennen «Rund um die Hainleite» beginnt der Toursieger von 1997 die letzte Phase seiner Vorbereitung auf die am 3. Juli in Lüttich beginnende Tour. Erste Aufschlüsse über Ullrichs Leistungsvermögen wird die am 31. Mai in Karlsruhe mit einem 23 km langen Zeitfahren beginnende Deutschland-Tour geben.
«Wir geben keine Vorgaben, aber wenn er zum Beispiel im Zeitfahren dort zwei Minuten verlieren würde, wäre das im Hinblick auf die Frankreich-Rundfahrt sicher schlecht», sagte T-Mobile- Sprecher Olaf Ludwig. Allerdings sei Ullrich bekannt für außergewöhnliche, kurzfristige Leistungs-Sprünge.
In der kommenden Woche planen Ullrich und Pevenage eine Inspektion der Schlüsselstellen der Tour. «Wir wollen uns die Zeitfahr-Strecke in Besancon und L'Alpe d'Huez anschauen», sagte Pevenage. T-Mobile benennt sein neunköpfiges Tour-Aufgebot nach Ende der Route du Sud am 22. Juni.
Fragezeichen stehen zur Zeit bei T-Mobile hinter der Tour-Tauglichkeit der gestürzten Italiener Paolo Savoldelli und Giuseppe Guerini. Beim früheren Giro-Sieger Savoldelli, der sich am Ostermontag bei «Rund um Köln» Handgelenk und Kreuzbein brach und im Gesicht verletzte, wird es laut Ludwig «sehr eng». Bergspezialist Guerini stieß im Training vor drei Tagen mit einem Fußgänger zusammen und brach sich das Nasenbein.