München (rad-net) - Die deutschen Mountainbiker blicken mit Spannung und Vorfreude auf die Entscheidungen im Cross-Country der European Championships, die morgen Nachmittag im Olympiapark mit der Entscheidung der Männer beginnen.
«Wir sind gut aufgestellt und streben Platzierungen in den Top-Ten an. Alle haben bei vergangenen Rennen in dieser Saison gut performt. Jetzt braucht es ein bisschen Glück, um den richtigen Zug zu erwischen», blickt Bundestrainer Peter Schaupp optimistisch auf die Rennen am Freitag (Männer, 17 Uhr) und Samstag (Frauen, 12 Uhr).
Der Wetterbericht sagt für Morgen Regen voraus. Das stört den Deutschen Meister Maximilian Brandl aus Freiburg nicht. «Regen liegt mir. Ich fühle mich gut, habe trotz einer Corona-Infektion vor zwei Wochen in den letzten Tagen gut trainieren können», sagt Brandl, der im Frühjahr zwei Brüche erlitt, operiert werden musste und nicht so viele Wettkämpfe bestreiten konnte. Brandl befürchtet aber auch ein «Roulettespiel», wenn es viel regnet und die Wiese rund um den Olympiaberg aufweicht. «Ich bin gespannt, wie das Rennen sich dann entwickelt. Es wird spannend.»
Nadine Rieder aus Sonthofen im Allgäu ist die Strecke gestern zu Fuß abgelaufen und urteilt: «Es ist keine technisch anspruchsvolle Strecke. Wir sind froh, Teil dieser Championships zu sein, denn es ist eine große Chance für uns, unsere Sportart vor einem so großen Publikum präsentieren zu können», sagt Rieder. «In den Medien sind wir in Deutschland sonst nicht so präsent.» Dass es gleich im Anschluss an die EM weiter zu den Weltmeisterschaften nach Frankreich geht, darin sieht die mehrfache Deutsche Meisterin keinen Nachteil. «Die Arbeit ist getan. Wichtig ist es, jetzt gesund zu bleiben.»
Die Sturzgefahr, vor allem im Männerrennen am Freitag, ist hoch, wenn es wie vorhergesagt heftig regnen wird. «Es ist schwierig zu beurteilen, wie sich eine Strecke wie München, die nicht eingefahren ist, verhält, wenn es nass wird. Auf jeden Fall wird es eine rutschige Angelegenheit», sagt Schaupp. Ähnliche Verhältnisse erlebten die Mountainbiker erst kürzlich beim Weltcup in den USA. «Dort haben Schlamm und Sand die Bremsbeläge komplett runtergefahren», erinnert sich Schaupp.
Doch egal wie das Wetter wird, die deutschen Fahrerinnen und Fahrer freuen sich auf die Chance, sich bei den European Championships in München zu präsentieren. «Man spürt die Energie, die der Olympiapark ausstrahlt, schon wenn man reinfährt. Ich hoffe, dass es auch nach den European Championships am Olympiaberg weitere Mountainbike-Rennen geben wird», sagte Max Brandl am Vortag der Titelkämpfe.