Paris (dpa) - Der in eine Doping-Affäre verwickelte französische Radrennstall Cofidis geht nach 26 Tagen Wettkampfpause wieder an den Start. Dagegen steht der spanische Rennstall Kelme vor dem Aus.
Wie Cofidis mitteilte, wird eine Mannschaft bei dem am 5. Mai beginnenden Rennen «Vier Tage von Dünkirchen» dabei sein. Es ist der erste Auftritt des Rennstalls seit der am 9. April selbst auferlegten Wettkampfsperre.
Die Regional-Regierung von Valencia, Co-Sponsor des durch Doping-Anschuldigungen seines Ex-Fahrers Jésus Manzano erheblich erschütterten Teams Kelme, denkt über eine Beendigung des 1,8 Millionen Euro teuren Engagements nach, nachdem die Mannschaft weder bei der Tour de France noch beim Giro d'Italia starten darf. Das meldeten spanische Zeitungen.
«Diese außergewöhnliche Unterbrechung der Saison sollte dem Sponsor Zeit einräumen, um über sein Engagement nachzudenken», hieß es in einer Erklärung des Kreditunternehmens Cofidis, das in der Region Dünkirchen ansässig ist. Wegen des vorübergehenden Rückzuges aus dem Renngeschehen hat Straßen-Weltmeister Igor Astarloa das Team verlassen. Der Spanier löste seinen bis 2006 laufenden Vertrag mit den Franzosen auf und wechselte zum italienischen Lampre-Team.
In der seit Januar schwelenden Doping-Affäre hatte der inzwischen suspendierte Philippe Gaumont sich selbst und Kollegen, unter anderen Zeitfahr-Weltmeister David Millar (Schottland), des Dopings beschuldigt. Acht Personen wurden bislang unter Anklage gestellt. Im Gegensatz zu Kelme hat Cofidis sein Startrecht für die großen Rundfahrten behalten. Cofidis ist die in der Weltrangliste am besten platzierte französische Formation.
Nach Beginn der Eigen-Sperre hatte Jimmy Casper (Frankreich), Topsprinter bei Cofidis, prophezeit: «Wenn wir wieder kommen, sind wir das sauberste Team der Welt.» Die Mannschaftsleitung hat eine Ethik-Charta ausgearbeitet und wird sich als runderneuertes Team am kommenden Dienstag einen Tag vor dem Start in Dünkirchen der Öffentlichkeit präsentieren.