Lavaur (dpa) - Nein, es waren nicht die Ausschnitte aus dem vergangenen Jahr der Tour de France.
Als die Teamkollegen den französischen Mitfavoriten Thibaut Pinot am Berg eskortierten, ihm auf die Schulter klopften und Trost spendeten, war es vielmehr die Fortsetzung der fast schon tragischen Geschichte eines ewigen Pechvogels. Ein «Fluch», wie das Tour-Organ «L'Equipe» schrieb.
«Mein Rücken tut so weh, dass ich kaum Kraft habe, um in die Pedale zu treten», berichtete Pinot, nachdem er schon auf der ersten Pyrenäen-Etappe fast 20 Minuten auf die Favoriten verloren hatte. Dabei hatte er sich so viel vorgenommen. Dieses Mal sollte es klappen mit dem ersten französischen Toursieg seit 1985. Pinot war in Topform und einer der wenigen Fahrer, die ohne Probleme durch die Vorbereitung kamen. Dann das Malheur von Nizza. Pinot stürzte und ein anderer Fahrer krachte in seinen Rücken. Seitdem ist es eine Qual.
Erinnerungen wurden an das Vorjahr wach, als Pinot in aussichtsreicher Position auf der drittletzten Etappe wegen einer Muskelverletzung unter Tränen aufgeben musste. 2013 stoppte ihn eine Angina, 2016 eine Bronchitis. Der Tour-Dritte von 2014, der nie in Gelb war, musste schon vier Mal aufgeben. Und dann waren da noch seine Ängste auf den Abfahrten, die er erfolgreich bekämpfte.