Saint-Christo-en-Jarez (rad-net) - Wout van Aert (Jumbo-Visma) ist weiter in der Erfolgsspur. Nach seinen Siegen bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo, gewann der Belgier heute auch die Auftaktetappe des Critérium du Dauphiné. An dem kleinen Schlussanstieg ließ er zeitgleich Daryl Impey (Mitchelton-Scott) und Egan Bernal (Ineos) hinter sich.
Die ersten 128 Kilometer des 218 Kilometer langen Teilstücks von Clermont-Ferrand nach Saint-Christo-en-Jarez führte über die Strecke der 14. Etappe der Tour de France 2020. Davon unbeeindruckt zeigten sich aber einige Ausreißer. Nach mehreren Attacken nach dem Start setzte sich eine fünfköpfige Gruppe vom Feld ab und bereits nach 40 gefahrenen Kilometern hatte sie mehr als fünf Minuten Vorsprung.
Aber die Gruppe blieb nicht lange zusammen. Er musste Niccolò Bonifazio (Total Direct Energie) wegen Rückenproblemen reißen lassen und schließlich stürzten Brent van Moer (Lotto-Soudal) und Quinten Hermans (Circus-Wanty Gobert) auf der Abfahrt von der Côte du Courreau, dem dritten Anstieg des Tages. So blieben Michael Schär (CCC) und Tom-Jelte Slagter (B&B Hotels-Vital Concept p/b KTM) übrig.
Ebenfalls zu Boden ging Emanuel Buchmann, Gesamtdritter des Critérium du Dauphiné 2019. Der 27-Jährige, der sein erstes Rennen seit dem Corona-Lockdown bestreitet, fand aber dank der Hilfe seiner Bora-hansgrohe-Teamkollegen schnell wieder den Anschluss an das Feld.
Währenddessen hatte sich Schär am nächsten Anstieg von Slagter abgesetzt und setzte mit drei Minuten Vorsprung auf das Peloton das Rennen als Solist fort. 35 Kilometer vor dem Ziel fuhren Rémi Cavagna (Deceuninck-Quick Step) und Søren Kragh Andersen (Sunweb) aus dem Feld davon, kurze Zeit später schloss sich ihnen Quentin Pacher (B&B Hotels-Vital Concept p/b KTM) an, machte sich aber dann alleine auf die Verfolgung von Schär. Kurz nachdem er ihn eingeholt hatte, stürzte aber auch Pacher, während Schär auf dem Rad blieb. Er wurde daraufhin von Cavagna und Kragh Andersen aufgefahren. 15 Kilometer vor dem Ziel griff Cavagna noch einmal an und fuhr eine Zeitlang alleine vorne, wurde aber eingeholt, als das Team Jumbo-Visma um Primoz Roglic und Wout van Aert im Feld das Tempo erhöhte.
2,9 Kilometer vor dem Ziel eröffnete Rigoberto Urán (EF Pro Cycling) das Finale, woraufhin Roglic konterte. Aber auch die anderen Favoriten gingen mit. Dann griffen auch Pierre Latour (Ag2r-La Mondiale) und Tiesj Benoot (Lotto-Soudal) an. Jumbo-Visma holte die beiden Ausreißer aber zurück, woraufhin das Feld, beziehungsweise das, was davon übrig war, zusammenblieb und um den Sieg gesprintet wurde. In dem Sprint war Van Aert deutlich am schnellsten.
Damit fuhr der 25-Jährige auch ins Trikot des Gesamtführenden. Er gewann Zeitbonifikationen im Ziel und liegt nun vier beziehungsweise sechs Sekunden vor Impey und Bernal. Seine Führung zu verteidigen, dürfte für ihn aber bereits morgen schwer werden. Das zweite Teilstück endet mit einer Bergankunft am über 1300 Meter hohen Col de Porte.