rad-net (Schiltigheim) Thomas Abel und Jens Häuser wollen die Schlappe von Dornbirn vergessen
machen. Vor einem Jahr belegten die beiden Krofdorfer nur Platz fünf, mussten
in der Relegation sogar gegen den Abstieg aus der A-Gruppe kämpfen. In
Schiltigheim soll es besser laufen. „Eine Medaille ist unser Ziel“, sagt
Thomas Abel. Dafür haben die Fahrer und Bundestrainer Jürgen King hart
gearbeitet. Sie haben mehr Kondition trainiert als je zuvor. Waren in der
Vorbereitungsphase jede Woche drei Mal im Kraftraum, dazu Waldläufe und
Trainingseinheiten mit dem Rennrad.
Aber das deutsche Duo weiß seit Dornbirn, dass körperliche Fitness sowie
Rad- und Ballfertigkeiten nicht reichen, um in einem großen Turnier zu
bestehen. „Bei allen Weltmeisterschaften sind 80 Prozent des Publikums
deutsche Fans“, erklärt Bundetrainer King, „und die wollen natürlich die
Deutschen siegen sehen. Das setzt jedes deutsche Team unter Druck.“ In
Dornbirn hatten Thomas Abel und Keeper Jens Häuser mit technischen Mängeln und
Konzentrationsschwächen zu kämpfen. Damit sich das in Schiltigheim nicht
wiederholt, haben sich die beiden von einem Profi helfen lassen. Ein
Sportpsychologe hat ihnen in der Vorberitung auf die WM Strategien vermittelt,
wie sie am besten mit Druck umgehen. Dabei lagen die beiden Athleten natürlich
nicht auf der Couch und wurden analysiert. In ganz normalen Gesprächen hat der
Psychologe den beiden erklärt, wie sie sich in speziellen Situationen auf dem
Feld verhalten. Thomas Abel: „Fehler beispielsweise musst du im Spiel sofort
vergessen. Wenn dir das nicht gelingt, kann daraus eine ganze Kette von
Problemen werden.“ Um das Vergessen zu erleichtern, lieferte der Psychologe
Strategien. Thomas Abel erklärt: „Du suchst dir eine Linie auf dem Feld, und
sobald du die überfährst, lässt du den Fehler hinter dir.“
Auch der Trainer hinter dem Tor wurde geschult. Er soll mit einfachen
Schlüsselwörtern das korrekte Verhaltensmuster in der jeweiligen Situation
erzeugen. Ob das im Wettkampf funktioniert, werden Fans, Bundestrainer und
Athleten am Freitag ab 21:00 Uhr erleben. Dann treffen Thomas Abel und Jens
Häuser im ersten WM-Spiel auf Vizeweltmeister Österreich. Für Bundestrainer
Jürgen King schon ein Schlüsselspiel: „Die Österreicher sind nicht mehr so
stark wie im vergangenen Jahr, weil Reinhard Schneider nicht mehr mit Marco
Schallert spielt, sondern mit Andreas Lubetz. Ich gehe davon aus, dass wir das
Auftaktspiel gewinnen.“ Für den Bundestrainer sind die aktuellen Weltmeister
aus der Schweiz wieder favorisiert. Für Silber kommt außer den Tschechen, den
Belgiern und den Österreichern aber auch das deutsche Duo in Frage.
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Text: DSV