Madrid (rad-net) - Die Vuelta a España wird in diesem Jahr bis in den November hineinreichen. Rundfahrt-Chef Javier Guillén äußerte sich aber optimistisch über sein Rennen, obwohl es wahrscheinlich von sinkenden Temperaturen im November geprägt und als Abschluss einer aufgrund der Corona-Krise auf vier Monate verkürzten Saison 2020 fungieren wird.
Ersten Gerüchten zufolge sollte die Spanien-Rundfahrt am 1. November starten, nun veröffentlichte die spanische Sportzeitung «AS» aber einen «wahrscheinlichen» Kalender, der den Start der auf 18 Tage gekürzten Rundfahrt am 20. Oktober vorsieht. So oder so - die Vuelta wird, wenn es die Lage der Corona-Pandemie zulässt, definitiv zu einem großen Teil im November stattfinden.
«Ich bin überzeugt, dass großartige Rennfahrer absolut danach streben Tour und Vuelta gewinnen zu können», sagte Guillén in einem Interview mit «Europa Press». «Ich bin optimistisch über die Teilnahme, die wir haben werden. In einem solchen Szenario kann die Vuelta möglicherweise diejenigen aufnehmen, die nach Tour nachlegen möchten, oder jene, die die Vuelta zu ihrem großen Ziel machen.»
Die Profis, die in einer «normalen» Saison ein Tour-Vuelta-Doppel anstreben, haben etwa einen Monat nach ihrer Ankunft in Paris Zeit, sich zu erholen und dann für den Start in Spanien wieder aufzubauen. Die vorläufigen Daten 2020 für die Tour, die bis zum 20. September laufen soll, und die Vuelta, bieten den Fahrern weiterhin diese Möglichkeit.
Von den drei großen Landesrundfahrten eignet sich die Spanien-Rundfahrt noch am besten für einen solch späten Start-Termin. Die Temperaturen im November erreichen im Süden des Landes dann immer noch Höchstwerte von bis zu 20 Grad, im Norden liegen die Temperaturen dann bei rund zehn Grad. Guillén ist nicht besorgt darüber, dass Teams aufgrund schlechter Witterungsbedingungen von der Teilnahme abgehalten werden. «Ich habe keine Angst, dass das Wetter einen Rennfahrer daran hindern könnte, zu kommen, weil sie und ihre Teams die UCI gebeten haben, den Kalender auf den gesamten Monat November auszudehnen», sagte er. «Das lädt mich zu der Annahme ein, dass niemand sich aufgrund des Wetters abhalten lässt zu kommen.»
Mit Ausnahme der Besuche der Vuelta in Andorra bleibt die Rundfahrt tendenziell in niedrigeren Höhen. Und selbst im Sommer kann das Wetter in den Bergen unvorhersehbar sein, wie etwa letztes Jahr bei der Tour zu sehen war, als die Etappe nach Tignes aufgrund eines Erdrutsches auf der Abfahrt des Col de l'Iseran, ausgelöst durch ein Unwetter, abgebrochen werden musste. «Es ist nie auszuschließen, dass es auf einer Bergetappe regnen kann. Letztes Jahr in Andorra war der Hagelsturm historisch. Wir erwarten auf keinen Fall Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, und die Fahrer sind mit Kits ausgerüstet, die jede Situation zu lindern», so Guillén.