Innsbruck (dpa) - Der ehemalige österreichische Radprofi Stefan Denifl hat bei seinem Prozess vor dem Landgericht Innsbruck Blutdoping zugegeben. Der 32-Jährige bestritt aber, jemanden betrogen zu haben.
«Ich bin kein Verbrecher», sagte er zum Prozessauftakt. Im Profiradsport würden Leistungen verlangt, die ohne Doping nicht möglich seien.
Er habe nach einer Knieverletzung mit dem Doping begonnen. «Ich wollte mit dem Doping meine Leistung erhalten, weil das mit der Knieverletzung normal nicht mehr möglich war», sagte Denifl. Der Tiroler muss sich wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen schweren Betrugs verantworten. Denifl soll zwischen 2014 und Ende 2018 Blutdoping betrieben und so Veranstalter und Unterstützer getäuscht haben.
«Er hat seine Gesundheit ruiniert und ist teilweise unter Lebensgefahr Rennen gefahren», sagte der Verteidiger. Im Radsport werde zu 90 Prozent gedopt, den super-sauberen Sportler gebe es nicht. Laut Anklagebehörde ist durch die Auszahlung von Prämien und Teamentgelt an Denifl ein Schaden von rund 580.000 Euro entstanden. Der Prozess wurde nach wenigen Stunden auf unbestimmte Zeit vertagt, da weitere Zeugen gehört werden sollen.
Dem ehemaligen Radprofi waren die Behörden auf die Spur gekommen, weil bei der «Operation Aderlass» in Erfurt bei einem Sportarzt Blutbeutel von Denifl gefunden wurden.