Hamilton (rad-net) - Nach der Goldmedaille der Juniorin Bianca Knöpfle aus Donaueschingen holte sich zum Auftakt der Rad-Weltmeisterschaft in Hamilton/Kanada auch Markus Fothen den Titel.
Der Europameister aus Kaarst gewann das Zeitfahren im U23-Bereich über 30,8 km in 38:35 Minuten und sorgte damit für einen glanzvollen WM-Start des Bundes Deutscher Radfahrer.
Der Rheinländer, der für das TEAG Team Köstritzer startet, setzte sich im Zeitfahren der U23 gegen den Holländer Niels Scheunemann und den Russen Alexander Bespalow durch. Auf der 30,8 Kilometer langen Strecke war er in 38:35,29 Minuten exakt 18,99 Sekunden schneller als Silbermedaillengewinner Scheunemann. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47,118 Stundenkilometern.
Der 22 Jahre alte Fothen war mit großem Optimismus und sehr selbstbewusst in das Rennen gestartet, in dem er nach der zweiten Zwischenzeit die Spitze übernahm und sie bis ins Ziel nicht mehr abgab. „Ich habe mich am Morgen des Renntages gut gefühlt“, meinte der U23-Europameister hinterher, „ich habe gewusst, dass ich nach dem EM-Titel hier eine Chance habe, aufs Podium zu fahren.“ Den Kurs stufte er als schwer ein. „Es ist nicht einfach, hier den Rhythmus zu finden, aber als ich nach der ersten Runde die Bestzeit hatte, hat mich das gepusht, und ich habe mir gesagt, jetzt fährst du auf alles oder nichts. Nach der Wende hatte ich Rückenwind und dann bin ich nur noch gebrummt.
“Markus Fothen wuchs zusammen mit seinem 19 Monate jüngeren Bruder Thomas, der ebenfalls für das TEAG Team Köstritzer Radrennen fährt, auf dem elterlichen Bauernhof in der Nähe von Büttgen bei Neuss auf. Dort verbringen beide noch heute viel Zeit, schließlich sind täglich 1000 Schweine zu versorgen. Die Eltern haben keine Angestellten, und wenn die beiden Söhne zu Rennen unterwegs sind, müssen Vater und Mutter Fothen den Hof alleine versorgen. Markus Fothen hat seine Lehre zum Landwirt abgeschlossen, aber künftig wird er wohl viel seltener auf dem elterlichen Hof mit anpacken können.
Er wird im kommenden Jahr als Profi für das Team Gerolsteiner fahren und deshalb deutlich mehr Renntage haben als in seiner letzten Saison bei der U23.
Mit dem Profivertrag in der Tasche konnte er ohne großen Druck in das WM-Zeitfahren der U23 starten. „Eigentlich konnte mir ja nichts mehr passieren“, sagte er in Hamilton. Derzeit sieht er sich selbst zwar noch vor allem als Zeitfahrspezialisten, aber als Profi will er irgendwann auch einmal das Gesamtklassement bei Rundfahrten ins Visier nehmen. „Wenn die Vorbereitung stimmt, kann ich sicher auch gute Rundfahrten absolvieren“, prophezeite er, „mal sehen, wohin mich mein Weg als Profi führt.“
WM-Infos mit Aufgebot des BDR, Berichten und Ergebnissen ...
Ergebnis:
1 Marcus
Fothen (Germany) 38.35.29 (47.11
km/h) |
2 Niels
Scheuneman (Netherlands) 0.18.99 |
3 Alexandr
Bespalov (Russia) 0.21.28 |
4 Thomas Lövkvist
(Sweden) 0.30.32 |
5 Jure
Zrimsek (Slovenia) 0.45.59 |
6 Michael
Creed (USA) 0.47.56 |
7 Viktor
Rapinski (Belarus) 0.48.50 |
8 Brian
Vandborg (Denmark) 1.00.92 |
9 Thomas
Dekker (Netherlands) 1.02.27 |
10 Petter
Renäng (Sweden) 1.14.23 |
11 Damien
Monier (France) 1.17.20 |
12 Vladimir
Gusev (Russia) 1.22.46 |
13 Gregor
Gazvoda (Slovenia) 1.26.92 |
14 Emilien
Benoit Berges (France) 1.31.35 |
15 Piotr
Mazur (Poland) 1.32.48 |
16 Jussi
Veikkanen (Finland) 1.37.28 |
17 Rory
Sutherland (Australia) 1.37.49 |
18
Oleksandr Kvachuk (Ukraine) 1.37.52 |
19 Matej
Jurco (Slovakia) 1.52.71 |
20 Rafael
Infantino Abreu (Colombia) 2.03.43 |
21 Olegs
Melehs (Latvia) 2.12.73 |
22 Andreas
Schillinger (Germany) 2.23.76 |
23 Hernani
Broco (Portugal) 2.23.89 |
24 Tiziano
Dall'antonia (Italy) 2.31.70 |
25 Peter
Dawson (Australia) 2.33.22 |
26 Ella
Rigotto (Italy) 2.33.60 |
27 Tom
Southam (Great Britain) 2.45.24 |
28 Tim
Duggan (USA) 2.51.69 |
29 Nicholas
Roche (Ireland) 2.54.85 |
30 Olivier
Kaisen (Belgium) 2.57.05 |
31 Tarmo
Raudsepp (Estonia) 3.00.20 |
32
Carlos Nozal Vega (Spain) 3.11.00 |
33 Juan
Jose Cobo Acebo (Spain) 3.19.39 |
34 Aldis
Abolins (Latvia) 3.26.83 |
35
Alexandru Sabalin (Moldavia) 3.33.41 |
36 Andres
Rodriguez Diaz (Colombia) 3.38.37 |
37 Andreas
Molandsveen (Norway) 3.47.17 |
38 Daryl
Impey (South Africa) 3.48.29 |
39 Muradjan
Khalmuratov (Uzbekistan) 3.54.48 |
40 Blazej
Janiaczyk (Poland) 3.57.23 |
41
Dominique Rollin (Canada) 4.38.56 |
42 Chris
Isaac (Canada) 4.39.79 |
43 Áron
Kovalóczy (Hungary) 4.47.94 |
44 Juozas
Martynaitis (Lithuania) 5.44.66 |