Bühl (dpa) - Der Nürnberger Rad-Profi Matthias Kessler vom Team Telekom hat den LuK-Cup in Bühl gewonnen. Er setzte sich nach 192,05 km in 4:29:41 Stunden im Schlussspurt einer dreiköpfigen Spitzengruppe durch.

Zweiter wurde Vorjahressieger Davide Rebellin (Italien/Team Gerolsteiner), der Spanier Felix Garcia Casas (Bianchi) kam auf Platz 3. «Ich freue mich riesig. Damit habe ich nicht gerechnet», sagte Kessler nach seinem zweiten Sieg als Profi. Im April hatte der 24-Jährige den «Grand Prix Miguel Indurain» gewonnen.

Kessler sorgte für den zweiten deutschen Sieg beim LuK-Cup nach Jan Ullrich 1997. Der Telekom-Profi setzte sich auf der langen Zielgeraden bei Gegenwind gegen Rebellin durch. «Ich bin nicht der klassische Sprinter, aber auch nicht der Langsamste. Einen Massenspurt würde ich aber nicht gewinnen», meinte Kessler, der im vergangenen Jahr den Sieg knapp verpasst hatte und Dritter geworden war.

Er wird ebenso wie sein Teamkollege Erik Zabel am Weltcup-Klassiker Paris-Tours teilnehmen, ehe er zu den Weltmeisterschaften in Hamilton (Kanada) reist. «Matthias kann auch bei WM vorne mitfahren, wenn man sich hier die Schlussrunde anschaut. Viel schlimmer kann es in Hamilton nicht kommen», sagte der Sportliche Leiter des Teams Telekom, Mario Kummer.

Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler hatte das Feld am Mittag bei strahlendem Sonnenschein auf die Strecke geschickt. Wegen des ungünstigen Termins vier Tage vor Beginn der WM fehlten in der Ortenau viele Top-Fahrer. Kai Hundertmark (Team Telekom) und Thomas Liese (Bianchi) starteten einen Ausreißversuch, wurden aber bereits vor den drei Schlussrunden eines schweren Bergkurses mit einer Steigung von fast 400 Höhenmetern vom Feld wieder eingefangen.