Pruszkow (dpa) - Am Ende hat bei Domenic Weinstein doch die Freude über Silber überwogen.
«Ich habe meine persönliche Bestzeit noch einmal um vier Sekunden gesteigert - für ganz oben hat es leider nicht gereicht», bilanzierte der 24-Jährige nach dem zweiten Platz in der Einer-Verfolgung über 4000 Meter bei der Bahnrad-WM im polnischen Pruszkow hinter dem Italiener Filippo Ganna.
In seinem Qualifikationslauf gegen den Tschechen Nicolas Pietrula durfte sich Weinstein kurz sogar als neuer Weltrekordhalter fühlen. Eine Zeit von 4:05,172 Minuten wurde für ihn angezeigt - rund zwei Minuten später aber auf 4:09,091 korrigiert. Ein Betreuer auf der Bahn hatte den Kontakt auf der Ziellinie ausgelöst und für den (ersten) Weltrekord-Fauxpas auf der Anzeigetafel gesorgt. «Im ersten Moment dachte ich nur 'wow'. Aber wenn man sich die Zwischenzeiten anschaute, konnte da irgendwas nicht stimmen», sagte Bundestrainer Sven Meyer und ergänzte lachend: «In dem Moment schaltet man da nicht so schnell.»
Für seinen Schützling war Meyer trotz des verpassten WM-Titels voll des Lobes: «Unter 4:10 Minuten zu fahren, ist schon herausragend. Es waren vielleicht drei oder vier Fahrer, die darunter gefahren sind. Daher können wir damit sehr zufrieden sein, wie er sich entwickelt hat.» Ein kleiner Trost für beide: Auch für den neuen Weltmeister Ganna leuchtete nach dessen Zeit von 4:07,992 Minuten «Neuer Weltrekord» auf. Die Bestmarke des US-Amerikaners Ashton Lambie vom August 2018 liegt jedoch bei 4:07,251 Minuten. Das bleibt auch so.