Bourg d'Oisans (dpa) - Nach der Schinderei in den Alpen und dem Ausfall fast aller Sprinter können die Topfavoriten etwas Luft schöpfen.
Der 13. Tagesabschnitt der 105. Frankreich-Rundfahrt führt an diesem Freitag von Bourg d'Oisans am Fuß des L'Alpe d'Huez-Anstieges nach Valence. Die Tour-Veranstalter stehen in der Kritik, weil sie das Spektakel - Kopfsteinpflaster-Passagen in Roubaix, drei superschwere Alpen-Etappen - ganz groß geschrieben haben.
DIE AUSGEFALLENEN: Die Tour steht zehn Tage vor dem Finale in Paris fast ohne Sprinter da. Der hammerharten letzten Alpen-Etappe fielen André Greipel, die zweimaligen Etappensieger Fernando Gaviria und Dylan Groenewegen zu Opfer. Sie gaben das Rennen auf, nachdem am Vortag Marcel Kittel und Mark Cavendish wegen Zeitüberschreitung disqualifiziert worden waren. Noch dazu verletzte sich am Donnerstag der Mitfavorit Vincenzo Nibali bei einer Kollision mit einem Begleit-Motorrad so schwer, dass er mit einem Wirbelbruch zur 13. Etappe nicht mehr antreten kann.
DIE FAVORITEN: Die britische Sky-Mannschaft ist so stark, dass nur noch der Kampf der zwei Kapitäne Chris Froome und Geraint Thomas um den Gesamtsieg interessant erscheint. Bleibt der Mann im Gelben Trikot seinem Kapitän, dem viermaligen Toursieger Froome gegenüber loyal? Wie ist die Teamhierarchie wirklich geregelt? Thomas führt vor Froome mit 1:39 Minuten Vorsprung. Der Niederländer Tom Dumoulin (+ 1:50) ist Dritter.
DIE STRECKE: Es wird auf dem Weg ins Zentralmassiv und die Pyrenäen erst einmal flacher. Zwischen Bourg d'Oisans und Valence sind auf 169,5 Kilometern nur zwei kleine Anstiege zu bewältigen. Fast ohne Sprinter dürfte die Etappe für Ausreißer prädestiniert sein. Vielleicht erhält Nils Politt aus Köln ohne den bereits ausgeschiedenen Marcel Kittel und den zurückgefallenen Ilnur Zakarin von seinem Katusha-Alpecin-Team freie Fahrt.
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