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25.07.2002 19:06
In Greiz triumphierte Trixi Worrack

Die mit 135 km längste Etappe der 15. Internationalen Thüringen-Rundfahrt von Schleiz nach Greiz wurde am Ende wieder durch einen Alleingang entschieden. Aus einer Siebergruppe, die sich an der zehnprozentigen Steigerung am Irchwitzer Berg in Greiz gebildet hatte, konnte sich die frühere Junioren-Weltmeisterin Trixi Worrack (Team Red Bull Stadtwerke Frankfurt/Oder) drei Kilometer vor dem Ziel absetzen und einen knappen 5-s-Vorsprung ins Ziel retten. Tageszweite wurde die Vorjahrs-Gesamtsiegerin Mirjam Melchers vor Judith Arndt (Saturn Cycling Team). Zur ersten Gruppe, die sich an der Bergwertung gebildet hatte, gehörten ausserdem Susanne Ljungskog (Vlaanderen T-Interims Ladies Team), die Litauerin Modesta Vzezniauskaite (Acca Due), Walentina Polchanowa und die Trägerin des Gelben Trikots, Zoulfia Zabirowa. 1:22 Minuten später führte Olga Slussarewa (Team Itera) als Spurtsiegerin die mit 28 Fahrerinnen größte Gruppe des Tages ins Ziel, während danach viele kleine Grüppchen das Ziel erreichten. Der lange Kanten, bei dem am Start in Schleiz auch die BDR-Präsidentin Sylvia Schenk zugegen war, hatte anfangs die Aktivitäten gelähmt. Der 86 Fahrerinnen starke Peloton fuhr zwar zügig, aber ohne nennenswerte Vorstöße durch das wellige Terrain, so dass es der starken Sprinterin Olga Sloussarewa erneut gelang, sich in Lippersdorf die erste Sprintwertung des Tages vor Arenda Grimberg und Katia Longhin zu sichern und damit ihre Führung in der Sprintwertung auszubauen. Aus diesem Sprint resultierte zwar kurzeitig eine Führungsgruppe, da aber durchweg nur schnelle Mädchen in Front lagen, die an einer langen Flucht wenig Interesse hatte, war das Feld schnell wieder heran. Bei der Bergwertung hinter dem Ort Berga behauptete sich die überraschend starke Poli Bogumila Matusiak, die kürzlich die Krasna-Lipa-Tour gewonnen hatte, vor der Trägerin des Bergtrikots, Alessandra Cappellotto (Team Powerplate-Bik) und der Schwedin Susanne Ljungskog, aber auch hier war alles schnell wieder beisammen. Lediglich Patricia Hempel (Equipe Nürnberger Versicherung) konnte nach dem Sturz am Vortag wegen einer Steißbeinprellung das Rennen nicht fortsetzen und schied aus. Bei Kilometer 90 faßte sich ihre Klubkameradin Jenny Algelid ein Herz und jagte allein davon. Über eine Minute Vorsprung holte sie auf den nächsten Kilometern heraus und es schien, als würde nach dem Vortag, an dem die Olympiasiegerin von 1996 und zweifache Vizeweltmeisterin im Einzelzeitfahren, Zoulfia Zabirowa, im Sologang gewonnen hatte, erneut eine Spezialistin im Kampf gegen die Uhr triumphieren. Jenny Algelid holte sich auch die zweite Sprintprämie (vor Olga Sloussarewa und Catherine Marsal) direkt an der Zielpassage auf dem Marktplatz in Greiz und nahm die letzte 12-km-Runde noch mit 44 Sekunden Vorsprung in Angriff. Auf diesem Schlussteil entschied sich dann wie im vergangenen Jahr die Etappe am Irchwitzer Berg. Hier war Jenny Algelid schnell eingeholt und Mirjam Melchers, die im vergangenen Jahr in Greiz gewonnen und den Grundstein für ihren Gesamterfolg gelegt hatte, sicherte sich wieder die Bergwertung. Dicht danach folgten Susanne Ljungskog und die Spitzenreiterin Zoulfia Zabirowa. Zu diesem Terzett schlossen auf dem Flachstück noch vier weitere Fahrerinnen auf, während das Feld in zahlreiche kleinere Gruppen zerriß, die auch über deutliche Rückstande quittieren mussten. Als die 3-km-Marke erreicht war, schoß Trixi Worrack aus der Staffel heraus vor und gewann schnell an Boden, während sich die anderen anschauten. Als sie sich an die Verfolgung machten, war es zu spät: Trixi Worrack, die Dritte des Vorjahres in Thüringen war, die erst vor wenigen Tagen die Tour de la Drome in Frankreich gewonnen hatte, war nicht mehr zu packen. Sie rettete ihren knappen Vorsprung ins Ziel. Ganz besondere Freude bereitete sie damit auch einem Mann, der sie im Heimatklub RK Endspurt 09 Cottbus entdeckt und gefördert hatte: Eberhard Pöschke. Der frühere Nachwuchs-Auswahltrainer war extra nach Greiz gekommen, um Trixi und ihre Teamgefährtinnen von der Red Bull-Mannschaft zu begrüßen. Ein Glücksbringer... In der ersten Verfolgergruppe behaupteten sich auch die weiteren deutschen Fahrerinnen, von denen Lianer Bahler (Euregio Egrensis) als 13. am besten abschnitt. Aber auch die anderen jungen Nationalfahrerinnen wie Sarah Düster, Angela Brodtka, Theresa Senff und Tina Liebig sowie die MTB-Spezialistinnen Regina Marunde, Sabine Spitz und Nina Göhl, die in Thüringen den BDR-Auswahldreß tragen, kamen in diesem Pulk an und hielten so die Rückstände in Grenzen. In der Gesamtwertung behauptete Zoulfia Zabirowa die Führung um das Gelbe SparkassenVersicherungstrikot vor Mirjam Melchers und der nach vorn gerückten Judith Arndt, die immer besser in Tritt kommt. Immerhin hat sie alle Etappenrennen in diesem Jahr dank einer stärkeren zweiten Hälfte gewonnen. Es bleibt also spannend vor der sogenannten Königsetappe, die am Freitag als vierter Tagesabschnitt von Greiz nach Saalfeld über 122 Kilometer führt. Auch in den weiteren Trikotwertungen gab es keine Veränderungen: Olga Sloussarewa (Team Itera) führt ebenso unangefochten die Sprintwertung an wie die Italienrin Alessandra Cappellotto die Bergwertung. Beste Nachwuchsfahrerin ist die Litauerin Modesta Vzezniauskaite vom Team Acca Due. 2. Etappe, Schleiz – Greiz über 135 km 1. Trixi Worrack (Team Red Bull Stadtwerke Frankfurt/Oder) 3:26:32 Std. 2. Mirjam Melchers (Fram Frites – Hartol) 5 s zurück 3. Judith Arndt (Saturn Cycling Team) 4. Susanne Ljungskog (Vlaanderen – T-Interims Ladies Team) 5. Modesta Vzezniauskaite (Acca Due) 6. Waletina Polchanowa (Team Itera) 7. Zoulfia Zabirowa ((Powerplate Bik) alle gl. Zeit 8. Olga Sloussarewa (Team Itera) 1:22 Min. zurück 9. Tanja Hennes (Equipe Nürnberger Versicherung) 10. Yvonne Brunen (Powerplate – Bik) 11. Monika Tyburska (Team Bonda-Lukowski/POL) 12. Elsbeth Vink (Fram Frites – Hartol) 13. Liane Bahler (Team Euregio Egrensis) 14. Alessandra Cappellotto (Powerplate Bik) 15. Arenda Grimberg (Farm Frites Hartol) 16. Regina Marunde (BDR-Nationalmannschaft) 17. Heidi Van de Vijver (Vlaanderen – T-Interims Ladies Team) 18. Sarah Düster (Team Stuttgart) 19. Katia Longhin (Acca Due) 20. Malgorzata Wysocka (Team Bonda Lukowski) 21. Zita Urbonaite (Acca Due) 22. Pleuni Möhlmann (Niederlande Nationalmannschaft) 23. Areke Hassink (Niederlande Nationalmannschaft) 24. Julia Martisowa (Team Itera) 25. Angela Brodtka (Team Red Bull Stadtwerke Frankfurt/Oder) alle gl. Zeit Gesamtwertung nach 2 Etappen: 1. Zoulfia Zabirowa 6:36:14 Std. 2. Mirjam Melchers 30 s zurück 3. Judith Arndt 53 s 4. Trixi Worrack 54 s 5. Susanne Ljungskog 58 s 6. Waletina Polchanowa 1:00 min. 7. Modesta Vzezniauskaite 1:42 Min – Beste Nachwuchsfahrerin 8. Alessandra Cappellotto 2:06 Min. – Führende in der Bergwertung 9. Jenny Algelid 2:06 Min. 10. Arenda Grimberg 2:10 Min. 11. Olga Sloussarewa 2:13 Min. – Führende in der Sprintwertung 12. Sabine Spitz (BDR-Nationalmannschaft) 2:25 Min. 13. Bogumila Matusiak (Team Bonda Lukowski) 2:30 Min. 14. Katia Longhin 2:36 Min. 15. Liane Bahler 2:36 Min. 16. Tanja Hennes 2:37 Min. 17. Theresa Senff (Team Euregio Egrensis) 2 :43 Min. 18. Angela Brodtka (Team Red Bull Frankfurt/Oder) 2 :45 Min. 19. Pleuni Möhlmann 2:46 min. 20. Julia Martisowa 2:51 Min.
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