Hagen (rad-net) - Die Fahrradindustrie in Deutschland hat weiter an Bedeutung gewonnen. Das ist das Ergebnis einer Marktstudie, die jetzt von Albert Herresthal als Vorstand des Verbundes Selbstverwalteter Fahrradbetriebe (VFS) vorgestellt wurde und die ökonomische Bedeutung des Fahrradsektors beleuchten soll. Danach hat die Branche im vergangenen Jahr 13,36 Milliarden Euro Umsatz gemacht - dazu gehören allerdings auch fahrradtouristische Umsätze. Insgesamt sind nach Angaben der Studie in der Fahrradindustrie 220.000 Arbeitskräfte in Vollzeit beschäftigt. Für die Zukunft wird ein weiterhin positiver Trend prognostiziert, da das Fahrrad sowohl als Verkehrsmittel als auch als Sportgerät weiter an Bedeutung gewinne, so Herresthal. 2008 hatte der Fahrrad-Einzelhandel ein Umsatzplus von 5,2 Prozent gemacht - dem stand nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Minus von 0,5 Prozent im übrigen Einzelhandel gegenüber.
Nach seiner Statistik werden jedes Jahr in Deutschland über vier Millionen Fahrräder ständig wachsender Qualität verkauft. Entsprechend sei auch der Durchschnittspreis des verkauften Rades gewachsen. Insgesamt gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2007 5600 Verkaufsstellen für Fahrräder, davon werden 4110 als qualifizierte Fachhandelsbetriebe eingestuft.
Das Fahrrad ist außerdem in Deutschland das Fahrzeug mit der weitesten Verbreitung: Nach Angaben der Bundesregierung aus dem zweiten Fahrradbericht wird der aktuelle Bestand an Fahrrädern in Deutschland auf 73 Millionen geschätzt, die Zweirad-Industrie geht gleichzeitig von einem Bestand von 68 Millionen Rädern aus.