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09.10.2009 14:48
Marathon Roc d’azur: Paulissen siegt vor Lakata - Käß Dritter

Fréjus (rad-net) - Jochen Käß aus Weil im Schönbuch ist beim Marathon-Rennen im Rahmen des Festivals Roc d’azur in Fréjus hinter dem Belgier Roel Paulissen und dem Österreicher Alban Lakata als Dritter der Sprung aufs Podest gelungen. Bei den Damen wurde Ivonne Kraft nach einem Kettenriss Zweite hinter der Schweizerin Marielle Saner.

Beim weltweit größten Mountainbike-Festival an der Côte d’Azur bildte sich in der ersten Stunde des Rennens über 83 Kilometer eine fünfköpfige Spitzengruppe, zu der neben der späteren Podestbesetzung auch noch der Schweizer Martin Gujan und dessen Landsmann Andreas Kugler gehörte. Er hatte sich aber nur seinem Teamkameraden Roel Paulissen zur Verfügung gestellt und stieg nach einer Stunde aus.

Marathon-Weltmeister Paulissen setzte sich an einem Asphaltanstieg ab. Kugler konnte das Tempo der Verfolger irgendwann nicht mehr mitgehen. Dann machte sich Jochen Käß alleine auf die Verfolgung und holte sich einen deutlichen Vorsprung auf Lakata heraus, ehe sich ein Ast in seinem Schaltwerk verklemmte. «Schade, da ist der ganze Vorsprung weg gewesen», so Käß.

Marathon-Vizeweltmeister Lakata schloss wieder auf und von hinten kam der Schweizer Lukas Buchli heran und setzte sich alleine an die zweite Position. Buchli bekam aber Krämpfe und musste Lakata vorbei ziehen lassen. Käß schaffte in der Schlussphase auch noch den Anschluss an Buchli und erwies sich im Finish ebenfalls von Krämpfen geplagt als der Stärkere. Paulissen beendete seinen Soloritt nach 3:35:53 Stunden mit 1:51 Minuten Vorsprung auf Lakata und wiederholte damit seinen Vorjahressieg.

Jochen Käß kam gemeinsam mit Lukas Buchli auf die Zielgerade, ließ sich mit 4:01 Minuten Rückstand aber den dritten Rang nicht nehmen. «Das war insgeheim mein Ziel und das hat geklappt. Durch die zweimonatige Pause habe ich immer noch Lust auf Rennen. Am Sonntag versuche ich noch einmal aufs Podium zu fahren», sagte Käß, der zwei Sekunden schneller notiert wurde als Buchli.

Als zweitbester Deutscher erreichte Tim Böhme (Freiburg) als Neunter (3:50:31), direkt vor Ex-Weltmeister Christoph Sauser (Schweiz) das Ziel. Stefan Sahm (Mössingen) fuhr mit seinem französischen Bulls-Teamkollegen Thomas Dietsch ein eher gemütliches Rennen, nachdem das Duo zu Beginn feststellen musste, dass die Beine für die Spitzengruppe nicht gut genug waren. Sie kamen auf den Plätzen 14 (Dietsch, 4:01:19) und 15 (Sahm, 4:01:20) ins Ziel.

Bei den Damen verpasste Ivonne Kraft (Gaggenau) den Sieg durch einen Defekt an der Schaltung, der etwa 20 Kilometer vor dem Ziel zu einem Kettenriss führte. Bis dahin hatte sie vor der Schweizerin Marielle Saner-Guinchard in Führung gelegen. «Schade, das war großes Pech», bedauerte Kraft. Sie reparierte den Defekt notdürftig, konnte danach aber vorne nur noch ein Kettenblatt benutzen. Dennoch reichte es für Ivonne Kraft zum zweiten Rang vor der Französin Miriam Saugy.

Nachdem Kraft und Saner ungefähr bis zur Hälfte der Distanz gemeinsam in Führung gelegen hatten, setzte sich die Deutsche von ihrer Konkurrentin in einem steilen Anstieg ab. «Ich habe mich gut gefühlt, nachdem ich zum ersten Mal in dieser Saison endlich einmal gesund war und ein paar Wochen am Stück trainieren konnte», erklärte die 39-Jährige. Erhard Goller

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