Stuttgart (dpa) - Radprofi Stefan Schumacher geht trotz positiver A-Probe davon aus, im kommenden Jahr im belgischen Quick-Step-Team wieder Rennen zu fahren.
Entsprechend äußerte sich der zweifache Tour-de-France-Etappen-Gewinner aus Nürtingen in der Zeitung «Sonntag aktuell». Schumacher bekräftigte seine bereits mehrfach geäußerte Meinung, dass Unkorrektheiten beim Verwahren der Doping-Proben oder beim Analyse-Verfahren zu dem - seiner Meinung nach - unerklärlichen positiven Ergebnis geführt haben könnten. Der 27 Jahre alte WM-Dritte von 2007 erklärte erneut, nicht gedopt zu haben.
«Ich habe in der vergangenen Woche beim BDR eine Lizenz für 2009 beantragt, weil es ja noch nicht einmal ein Verfahren gegen mich gibt. Es gibt keinen Grund, warum mir die Lizenz verweigert werden sollte. Aber für meinen neuen Arbeitgeber Quick-Step ist das natürlich auch keine leichte Situation. Wenn ich eine Lizenz bekomme, werden wir uns sicher noch einmal an einen Tisch setzen. Und klar ist: Ich werde die Lizenz bekommen, habe einen gültigen Vertrag und ganz klar das Ziel, mit Quick-Step erfolgreich zu sein», sagte Schumacher in dem Interview.
Der ehemalige Profi des Gerolsteiner-Teams soll zu Beginn des neuen Jahres zum Sitz der Französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, die die Doping-Anklage führt und den positiven A-Test auf den EPO- Nachfolger CERA vorgenommen hatte, nach Paris vorgeladen werden. Erst wenn die AFLD ein Urteil im Fall Schumacher gefällt hat, will der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) auf den Lizenz-Antrag reagieren. So hatte sich BDR-Generalsekretär Martin Wolf auf dpa-Anfrage geäußert.
Quick-Step hatte unmittelbar nach Bekanntwerden des positiven Doping-Ergebnisses den mit Schumacher kurz zuvor geschlossenen Vertrag für 2009 durch Manager Patrick Lefevere für null und nichtig erklären lassen. «Ich bin unschuldig, ich liebe diesen Beruf und ich bin erst 27 Jahre alt und heiß. Ich will wieder Rennen gewinnen. So kann meine Karriere nicht zu Ende gehen», sagte Schumacher weiter.