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08.07.2001 19:27
Nimke gewinnt Sprint-Wettbewerb bei Bahn DM
Der 23-jährige Zeitfahr-Spezialist Stefan Nimke aus Schwerin sowie die ein Jahr jüngeren Erfurter Matthias John und Rene Wolff haben an der fest gefügten Hierarchie der deutschen Sprinter um Jens Fiedler gerüttelt.
Bei den deutschen Bahnrad-Meisterschaften in Chemnitz hat sich Nimke innerhalb einer Saison vom erfolgreichen 1000-Meter-Fahrer an die deutsche Sprint-Spitze katapultiert.
Auf Anhieb eroberte der Olympia-Zweite im Zeitfahren den Sprint-Titel. In drei Finalläufen bezwang er den 31-jährigen Berliner Eyk Pokorny, der zuvor dem Zweifach-Olympiasieger Jens Fiedler (30) aus Chemnitz die Rückkehr auf den im Vorjahr verlorenen Thron verdorben hatte.
"Ich bleibe auch weiter 1000-Meter-Fahrer, will aber in Zukunft mehr zum Sprint tendieren. Bis 2004 soll der Wechsel vollzogen sein. Bis dahin möchte ich noch Weltmeister im Zeitfahren werden", gab sich der Mecklenburger erst einmal bescheiden, ehe er dann selbstbewusst seine Ambitionen formulierte: "Ich bin noch kein perfekter Sprinter, aber will es werden. Deshalb werde ich als deutscher Meister auf einen Start bei der Weltmeisterschaft pochen, auch wenn es darüber Diskussionen geben wird."
Neben Nimke überzeugte auch der Erfurter Matthias John, der ebenso in drei Läufen um Platz drei Fiedler ohne Medaille dastehen ließ. "Heute wurde der Generationswechsel im deutschen Sprint eingeleitet", war sich Nimke sicher.
Im besten Sprint-Wettbewerb der letzten Meisterschafts-Jahrgänge bestätigte er seine starke Form der zurückliegenden Wochen. Drei Mal ist er bisher auf Fiedler getroffen, und drei Mal hat er besser abgeschnitten.
Der achtmalige Titelträger aus Chemnitz hat allerdings schwere Wochen hinter sich. Nach einem doppelten Rippenbruch im Training fehlten ihm noch die Wettkampfhärte und der letzte Biss. Weltmeister Jan van Eijden (Dudenhofen) war nach seiner Blinddarmoperation in Japan nur Zuschauer.
Im Keirin-Rennen komplettierte Rene Wolff als neuer Titelträger das starke Auftreten der "jungen Wilden". Hinter den Berlinern Sören Lausberg und Eyk Pokorny ging Fiedler erneut leer aus.
In zwei weiteren Disziplinen gab es Überraschungen: Im Punktefahren feierte der junge Berliner Andreas Müller einen Erfolg, im Zweiermannschafts- Wettbewerb kamen die Cottbuser Agro Adler Mathias Kahl/Christian Lademann nach einem frühen Rundengewinn zum Sieg über die Weltmeister Stefan Steinweg/Erik Weispfennig (Böhl-Iggelheim/Waghäusel).
Je zwei Siege fuhren Lausberg (1000 Meter und Olympischer Sprint), die bereits 34-jährige Straßenfahrerin Petra Roßner (Einzelverfolgung und Punktefahren) sowie der Team-Olympiasieger und Verfolgungs- Weltmeister Jens Lehmann (Vierer und Einzelverfolgung) ein.
Lehmann, ein "Dauerbrenner" in Sachen Ausdauer, erkämpfte bereits seinen 14. nationalen Titel.
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