Genf (rad-net) - Die Konfrontation zwischen dem internationalen Radsportverband UCI und ProTour-Teams auf der einen und den Veranstaltern der größten Rundfahrten auf der anderen Seite verschärft sich weiter. Nach einem Treffen in dieser Woche haben neun Mannschaften der ersten Liga ein Gespräch mit den Chefs von Giro, Tour und Vuelta gefordert. Man sehe ein, dass die Organisatoren einen Start von Mannschaften vermeiden möchten, die dem Bild des Radsports schaden könnten, so die Teams in ihrer Erklärung. Auf der anderen Seite wolle man aber auch nicht in die Situation kommen, Druck auszuüben und die Veranstalter vor die Wahl stellen, entweder alle einzuladen oder kein Team am Start zu haben.
Beteiligt an der Boykottdrohung gegen die drei großen Landesrundfahrten waren Astana, High Road, Rabobank, Milram, CSC, Quickstep, Lampre, Liquigas und Saunier Duval. Auslöser für die Konfrontation war die Nichtberücksichtung der Teams Astana, High Road, Crédit Agricole und Bouygues Telecom für den Giro.
Damit schlagen sich die Mannschaften zunächst auf die Seite der UCI, deren Präsident gerade erst mit dem Ausschluss der Tour de France aus den Reihen des internationalen Verbandes gedroht hatte. Fraglich ist allerdings, welche Mannschaft sich letztlich an einem Boykott des wichtigsten Radrennens der Welt beteiligen würde. Für die Teams dürfte wichtiger sein, Planungssicherheit zu haben. „Wir Mannschaften müssen wissen, wo wir stehen“, so Rabobank-Manager Henri van der Aat. In jedem Fall sind die Mannschaften derzeit die Leidtragenden des Machtpokers zwischen der UCI und den großen Veranstaltern. Nach der Trennung zwischen ProTour und den Veranstaltern von Giro, Tour und Vuelta und deren großen Rennen sehen sich die Organisatoren auch nicht mehr an die Startplatz-Garantie für die Teams der ersten Liga gebunden, die bei der Einführung der Serie als großer Vorteil gepriesen wurde.