Fort William (rad-net) - Manuel Fumic zeigte bei der MTB-WM in Fort William, Großbritannien, im Herren-Rennen eine starke Leistung und wurde Fünfter, 1:05 Minuten hinter dem alten und neuen Weltmeister Julien Absalon (Frankreich), der die beiden Schweizer Ralph Näf und Florian Vogel hinter sich ließ. Fumic fehlten nur zehn Sekunden auf Bronze.
„Es ist natürlich ärgerlich, wenn man eine Medaille zum Greifen nahe hat. Aber wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, dass ich hier so weit vorne mitfahren kann“, zuckte Manuel Fumic (Kirchheim/T.) nach harten 51,4 Kilometern die Achseln und konnte sich noch nicht so recht entscheiden ob er sich jetzt über seine bravouröse Leistung freuen sollte oder dem entgangenen Edelmetall nachtrauern sollte.
Bis 300 Meter vor dem Ziel lag für Manuel Fumic die Bronzemedaille noch zum Greifen nahe. Der Kirchheimer lag gemeinsam mit Florian Vogel und Christoph Péraud auf den Plätzen Drei bis Fünf. Doch dann stürzte Péraud, Manuel Fumic stürzte drüber, Vogel war weg und der Schweden Fredrik Kessiakoff, der eigentlich schon abgehängt war, fuhr vorbei und wurde Vierter.
Das waren die letzten 40 Sekunden des WM-Rennens, das Manuel Fumic über die gesamte Distanz in der Spitzengruppe sah, jederzeit in der Lage Angriffe zu kontern und sicher in den Downhills.
Es war in der dritten von sechs Runden im Downhill, als Absalon in Führung lag und hinter ihm sowohl Mitfavorit José Hermida (Spanien) als auch Florian Vogel patzten. „Da ist bis zum tiefsten Punkt eine Lücke von 15 Sekunden entstanden und ich habe mich entschlossen Gas zu geben“, schilderte Absalon später. Manuel Fumic war fortan in der Verfolgergruppe, die aus zehn Fahrern bestand.
In der fünften Runde griff Ralph Näf aus der Verfolgergruppe an und die Gruppe wurde gesprengt. Manuel Fumic setzte kurz vor dem höchsten Punkt gemeinsam mit Vogel hinterher. Eingangs der letzten Schleife lagen Vogel und Fumic 20 Sekunden hinter Näf, der seinerseits 45 Sekunden Differenz auf Absalon hatte. Am höchsten Punkt waren es nur noch zehn Sekunden zwischen Näf und seinen Verfolgern, doch im Downhill konnte der Marathon-Weltmeister des vergangenen Jahres seinen Vorsprung wieder ausbauen. Peraud rückte auch noch einmal auf und als es auf eine lange Flachpassage ging schloss auch noch Kessiakoff aus. Der Schwede konnte einen Angriff von Vogel nicht mehr parieren, so dass es zu der eingangs beschriebenen Situation kam.
„Ich muss sagen, dass ich vor dem Rennen schon Respekt hatte aber ich hatte gute Beine und konnte jede Attacke mitgehen. Dass Absalon im Downhill weg kam, das habe ich gar nicht mitbekommen. Als er weg war, da wollte niemand die Führung übernehmen“, erzählte Manuel Fumic noch.
Sein Bruder Lado Fumic hatte bis Ende der zweiten Runde auch noch eine gute Rolle gespielt, konnte dann aber die Spitzengruppe nicht mehr halten. In der letzten Runde brach er ein und fiel noch von Rang Zwölf auf 19 zurück. Moritz Milatz (Freiburg) wurde als 17. zweitbester Deutscher. „Die Strecke kam mir nicht entgegen, deshalb bin ich zufrieden“, meinte Milatz.
Der Deutsche Meister Wolfram Kurschat (Neustadt/W.) konnte nur eine Runde lang mithalten. „Mir wurde dann plötzlich sehr kalt und es ging gar nichts mehr. Es war nicht mein Rennen“, schüttelte er den Kopf. Er belegte Rang 29. Zwei Positionen vor ihm, kam Jochen Käß (Weil im Schönbuch) ins Ziel, war aber auch nicht zufrieden, Stefan Sahm (Mössingen) ging es mit seinem 34. Platz ähnlich. Karl Platt (Osthofen) wurde 54. Bei ihm war bereits in der ersten Runde die Sattelstütze gebrochen. Er musste mehrfach anhalten und hatte so keine Chance auf ein gutes Ergebnis. Erhard Goller