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29.07.2006 16:44
Fothen/Lang gewinnen - Cancellara/Schleck Zweite

Bühl (dpa) - Markus Fothen, die Zukunftshoffnung des deutschen Radsports in schweren Zeiten, und Sebastian Lang haben das Paarzeitfahren in Bühl gewonnen. Das Duo vom Team Gerolsteiner fuhr am Samstag über 77,7 im Nordschwarzwald die Bestzeit von 1:32:06 Stunden.

Der deutsche Zeitfahrmeister Lang aus Erfurt und der 15. der Tour de France verwiesen Paris-Roubaix-Gewinner Fabian Cancellara (Schweiz) und L'Alpe d'Huez-Sieger Frank Schleck (Luxemburg) vom dänischen CSC-Team mit 1:22 Minuten Rückstand auf den zweiten Platz. «Sebastian hat heute 75 Prozent der Arbeit gemacht», lobte Fothen seinen Partner.

Die Mitfavoriten Sergej Gontschar/Michael Rogers (Ukraine/Australien) von T-Mobile büßten auf der letzten von sieben Runden viel Zeit ein und belegten in der Endabrechnung nur Rang vier. Der zweifache Tour-Etappensieger und der dreifache Zeitfahr- Weltmeister lagen im Ziel bei brütender Hitze 2:01 Minuten hinter dem Siegerpaar. Vorjahressieger Jens Voigt (Berlin) und der Amerikaner Bobby Julich vom CSC-Team belegten Rang sechs (+3:33). Die auf rund 20 000 Fans geschätzte Zuschauerzahl lag unter den Erwartungen.

Das Traditionsrennen in Baden wurde von Beginn an zum Zweikampf der Tour-erprobten Paare von T-Mobile und Gerolsteiner. Gontschar, mit 36 Jahren schon während der vor sieben Tagen zu Ende gegangenen Frankreich-Rundfahrt Schnellster in beiden Zeitfahren in Rennes und Le Creusot, und Rogers gingen das Rennen schneller an. Aber schon ab Rund drei lagen sie nur noch 1:05 Minuten vor Fothen/Lang. Mit zunehmender Distanz wendete sich aber das Blatt. Der größte Star und teuerste Starter Tom Boonen spielte erwartungsgemäß keine Rolle. Der Weltmeister aus Belgien, alles andere als ein Zeitfahr-Spezialist, belegte mit seinem Partner Sébastien Rosseler den 10. und letzten Rang (+5:36).

Nach Bühl kann der 24-jährige Fothen kürzer treten. Zur am 2. August in Düsseldorf beginnenden Deutschland-Tour tritt der ausgebildete Landwirt aus Kaarst nicht an. «Ich bereite mich langfristig auf die WM in Salzburg im September vor», sagte Fothen, der bei der Tour 13 Tage das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers trug und im Finale nur vom Italiener Damiano Cunego abgefangen wurde.

«Ich wusste, dass ich heute mit meinem alten Partner Bobby keine Chance haben würde. Nach seinem schweren Sturz bei der Tour de France konnte er die letzten 14 Tage nur leicht auf der Rolle trainieren. Aber ich gehe mit Bobby durch dick und dünn. Ich habe hier schon zwei Mal mit ihm gewonnen und jetzt verloren», sagte Voigt, der am Start der Deutschland-Tour stehen wird.


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