Bis zur Ziellinie wollte Moritz Milatz (Multivan-Merida) nicht glauben, dass ihn kein Konkurrent mehr eingeholt hatte. Fast konsterniert über seinen Sieg, schüttelte er den Kopf. Gegen die versammelte Marathon-Weltelite war dem 23-Jährigen ein echter Coup gelungen. „Ich habe erst an der Ziellinie geglaubt, dass keiner mehr kommt, ich kann es noch gar nicht realisieren, ich weiß auch nicht wie ich das geschafft habe“.

40 Kilometer lang war er solo an der Spitze unterwegs gewesen. Aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe hatten sich die Favoriten, zum Teil mit Defekten, nach und nach verabschiedet. Gemeinsam mit Paez (L’arcobaleno) hatte er in Führung gelegen, als ihm plötzlich dessen Kette entgegen flog. Auf sich allein gestellt, zog er sein Tempo durch, widersetzte sich auf den letzten Kilometern aufkommenden Krämpfen und fuhr schließlich zum ersten Sieg für einen deutschen Mountainbiker in der neu geschaffenen Marathon-Weltcup-Serie. Zweitbester Deutscher war Karl Platt (Osthofen/Rocky Mountain) als 14. in 4:32:23 Stunden. Er hatte lange zur Spitzengruppe gehört, fiel aber durch Defekt zurück. Europameister Hannes Genze (Sindelfingen/ SRM Simplon) wurde 20. in 4.38:50 Stunden.

Bei den Damen gewann die Schwedin Anna Enocsson (Ghost International) in 5:09:41 Stunden. Sandra Klose (Rosenheim/Fujibikes) wurde in 5:30:41 Stunden Sechste, Vize-Europameisterin Birgit Jüngst (Willingen/Multivan-Merida) wurde Achte.