Leipzig (dpa) - Der Leipziger Bahnradspezialist Jens Lehmann hat seinen zehnten deutschen Meistertitel gewonnen und denkt noch lange nicht ans Aufhören.
Bei den nationalen Titelkämpfen in seiner Heimatstadt siegte der 36-Jährige im Finale der 4000-m-Einzelverfolgung in 4:41,92 Minuten gegen seinen Team-Kollegen Christian Bach (Erfurt/4:45,22). Vor 300 Zuschauern wiederholte René Wolff (Erfurt) seinen Vorjahreserfolg im Keirin. Der Olympiasieger im Teamsprint verwies im Finale mit 10,93 Sekunden Jan van Eijden (Dudenhofen) und Dominik Harzheim (Erfurt) auf die weiteren Ränge.
Die beiden Verfolgungs-Finalisten hatten im vergangenen Jahr bei der WM in Stuttgart dem Thüringer «Rebellen-Vierer» angehört, der vom Bund Deutscher Radfahrer gesperrt worden war. Im Kampf um Bronze setzte sich Christian Grasmann (Götting-Bruckmühl/ 4:44,08) durch. Lehmann trat praktisch ohne Training an. Erst am 1. September entschied er sich für den Start bei den Titelkämpfen vor heimischem Publikum.
«Die haben es verdient. Eigentlich sollte das mein letzter Wettkampf sein. Aber ich denke, dass ein deutscher Meister bei den anstehenden Weltcups fahren sollte», forderte Lehmann internationale Einsätze vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Der BDR hatte Lehmann nicht für das Olympia-Team in Athen berücksichtigt. Vorjahresmeister Daniel Becke (Erfurt) hatte wie die Athen-Starter in den Verfolgungs-Disziplinen nicht gemeldet.
Das 40-km-Punktefahren gewann der Berliner Olympia-Dritte Guido Fulst (80 Punkte). Hinter ihm kamen der entthronte Titelverteidiger Marc Altmann (61) und Andreas Müller (beide Berlin/58) ins Ziel. In der 3000-m-Einzelverfolgung der Frauen siegte Verena Jooß mit Bahnrekord. Die Friesenheimerin fuhr 3:58,46 min und verwies Christina Becker (Frankfurt/Oder) um gut vier Sekunden auf Platz zwei. Das kleine Finale gewann Stephanie Gronow (Berlin). Den Titel im Sprint der Frauen sicherte sich Christin Muche (Cottbus) vor Daniela Claußnitzer (Frankfurt/Oder) und Miriam Welte (Kaiserslautern).