Athen (rad-net) - Auch wenn der deutsche Vierer im kleinen Olympia-Finale um Platz drei gegen Spanien die erhoffte Medaille verpasste: Am Ende waren die Beteiligten mit den drei Auftritten im Velodrom von Athen zufrieden. „Der Lauf um Platz drei war unser Ziel“ erklärte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer, nachdem Robert Bartko, Guido Fulst, Christian Lademann und Leif Lampater das Rennen um Bronze in 4:07,193 Minuten gegen die Spanier verloren hatten. Im Finale sei es zwar nicht mehr ganz rund gelaufen, meinte Bremer, der dennoch mit den Leistungen der Fahrer zufrieden war. „Darauf können wir aufbauen. In den vier Jahren bis zu den nächsten Olympischen Spielen in Peking wollen wir die Briten und Australier wieder einholen“, kündigte er an.
Die Australier Graeme Brown, Brett Lancaster, Brad McGee und Luke Roberts hatten im Finale von Athen mit 3:58,233 Minuten den Briten Steve Cummings, Rob Hayles, Paul Manning und Bradley Wiggins keine Chance gelassen, die nach 4:01,760 Minuten im Ziel waren. „Dass wir unseren eigenen Weltrekord verpasst haben, lag nur am Wind“, erklärte Luke Roberts.
Auch für Guido Fulst war der Wind entscheidend für die deutlich schlechtere Zeit gegenüber der ersten Runde, die der deutsche Vierer im Finale gefahren ist. In der ersten Runde hatte das BDR-Quartett noch 4:03,785 Minuten erreicht. „Heute ist der Wind ganz schön in die Bahn gegangen, aber wir haben gestern auch Körner gelassen. Schließlich ging es für uns in der ersten Runde gegen die Niederlande schon um alles“, sagte Fulst.
Robert Bartko blickte nach der verpassten Medaille wie Sportdirektor Bremer schon nach Peking: „Natürlich spielen die Olympischen Spiele 2008 in meiner persönlichen Planung eine Rolle. Ich bin ja noch jung und würde gerne bis dahin mit noch jüngeren Leuten daran arbeiten, den Kontakt zur absoluten Weltspitze wiederherzustellen, den wir ein bisschen verloren haben“, sagte der 28-Jährige. Er war dennoch zufrieden mit der Vorstellung des Vierers in Athen: „Es gab doch nur wenige, die uns das zugetraut haben“, sagte er.
Im Sprint ist der Erfurter René Wolff souverän ins Halbfinale eingezogen. Nach einem deutlichen Viertelfinal-Sieg in zwei Läufen über den Polen Damian Zielinski trifft der WM-Dritte von 2003 morgen ab 15:40 (MESZ) in der Runde der letzten Vier auf den aktuellen Weltmeister Theo Bos aus den Niederlanden.
Die Cottbuserin Katrin Meinke ist dagegen im Viertelfinale in zwei Läufen gegen die WM-Zweite Anna Meares aus Australien ausgeschieden. Die 24 Jahre alte Deutsche kämpft morgen um die Plätze fünf bis acht, wobei sie auf Natalja Zilinskaja aus Weißrussland, Simona Krupeckaite aus Litauen und Daniela Larreal Chirinos aus Venezuela trifft.
Im Punktefahren, das morgen um 16:30 Uhr (MESZ) auf dem Programm steht, wird Guido Fulst den BDR vertreten. Zusammen mit Robert Bartko wird der Berliner auch im Zweier-Mannschaftsrennen am Mittwoch um 17:00 (MESZ) um die Medaillen fahren. „Wir sind keine Favoriten, aber vielleicht haben wir eine Außenseiterchance“, sagt Robert Bartko.
Am Mittwoch wird auch Dreifach-Olympiasieger Jens Fiedler seine letzten Auftritte bei Olympischen Spielen haben. Um 15:30 (MESZ) startet der Chemitzer ins Keirin-Turnier. „Beim Ausrollen nach dem Teamsprint-Gold habe ich plötzlich nicht gewusst, wohin mit meiner guten Form. Deshalb habe ich mich entschieden, doch im Keirin anzutreten. Ich werde es jetzt mit voller Konzentration angehen“, sagte Fiedler, der zuvor noch seinem Teamkollegen René Wolff im Sprint die Daumen hält. „In meinem Traumfinale trifft René auf den Australier Ryan Bayley“, meint Fiedler.