Leipzig (dpa) - Den deutschen Bahnsprintern stehen bei den Olympischen Spielen in Athen weniger Startplätze zur Verfügung als bisher angenommen.
Wie der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mitteilte, kann der BDR in den olympischen Sprint- und Keirin-Konkurrenzen der Männer jeweils nur einen Fahrer an den Start schicken. Das ist das Ergebnis der Auslegung der Olympia-Qualifikationskriterien durch den Weltradsportverband UCI. Nach den Weltmeisterschaften in Melbourne im Mai war der BDR davon überzeugt, in den beiden Kurzzeitdisziplinen jeweils zwei Olympia-Startplätze sicher zu haben.
Bei der WM hatten die Sprinter Platzierungen unter den ersten Sechs im Keirin und unter den ersten Vier im Sprint verpasst, die dem Verband den zweiten Startplatz in diesen Disziplinen gesichert hätten. Eine weitere Qualifikation über den Weltcup ist, im Gegensatz zur bisherigen Auffassung des BDR, nach den UCI-Statuten jedoch nicht möglich. «Die schriftliche Darlegung des Reglements lässt aus unserer Sicht beide Auslegungsmöglichkeiten zu», sagte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer. «Ein Einspruch scheint uns aussichtslos, so dass wir diese Entscheidung akzeptieren müssen.»
Allerdings prüft der Verband die Möglichkeit, für Sprinter René Wolff (Erfurt) eine Wildcard zu beantragen. Der WM-Dritte von 2003 war in Melbourne im Training gestürzt, als er in voller Fahrt einem WM-Mitarbeiter ausweichen musste, der plötzlich die Bahn betreten hatte. Die Gesamtzahl von zwölf Athleten, die der BDR für die Olympischen Spiele nominieren kann, bleibt von der neuen Auslegung aber unberührt.