Vicenza (rad-net) - In der italienischen Region Venetien findet am Wochenende die Premiere der Gravel-Weltmeisterschaft statt. Neben den Rennen der verschiedenen Altersklassen der Männer und Frauen stehen auch zwei Elite-Wettbewerbe auf dem Programm, auf deren Startlisten einige interessante Namen aus dem Profipeloton vermerkt sind.
Die Frauen sind bereits am Samstag, den 8. Oktober, an der Reihe. Sie fahren eine 140 Kilometer lange Strecke, die zu 69 Prozent aus Schotter besteht und 700 Höhenmeter aufweist. Am Sonntag wird der Titel bei den Männern vergeben. Für sie geht es über denselben Kurs, aber mit zwei zusätzlichen 27-Kilometer-Schleifen, sodass sie auf insgesamt 194 Kilometer, 73 Prozent Schotter und 800 Höhenmeter kommen. Der Startschuss fällt jeweils in Vicenza, das Ziel wird in Cittadella, etwa 25 Kilometer nördlich von Vicenza, erreicht.
Bei den Frauen ist wohl die Französin Pauline Ferrand-Prévot Favoritin. Sie will sich ihr viertes Regenbogentrikot schnappen, nachdem sie dieses Jahr bereits die WM-Titel im Cross-Country, Short Track und Marathon gewann. Ihre größte Rivalin ist vermutlich Elisa Longo Borghini. Die Italienerin gewann dieses Jahr unter anderem Paris-Roubaix. Außerdem triumphierte sie 2017 bei Strade Bianche und dürfte deshalb wissen, wie man auf venezianischen Straßen gut fährt. Weitere große Namen im Feld der Frauen sind Sina Frei (Schweiz), Riejanne Markus (Niederlande), Tiffany Cromwell (Australien) und Lauren Stephens (USA).
Auch bei den Männern ist das Feld bunt gemischt mit vielen Fahrern aus verschiedenen Radsportdisziplinen. Trotzdem sind vor allem die Erwartungen in Mathieu van der Poel groß. Der Niederländer fährt zwar sein erstes Gravelrennen, doch als Cross-, Mountainbike- und Klassikerspezialist dürfte ihm auch das Terrain in Venetien entgegenkommen. Auch der Slowake Peter Sagan, dreifacher Straßen-Weltmeister und Cross-Country-Weltmeister in der U19, ist ein Talent auf und abseits der Straße, genauso wie Zdenek Stybar aus Tschechien. Auch Alexey Lutsenko (Kasachstan), Sieger der Clásica Jaén, dem spanischen Strade Bianche, ist ein Platz auf dem obersten Treppchen zuzutrauen. Doch Fahrer wie der ehemalige Marathon-Weltmeister Alban Lakata (Österreich), Greg van Avermaet (Belgien), Daniel Oss, Davide Ballerini, Alessandro De Marchi (alle Italien), Yevgeniy Fedorov (Kasachstan), Magnus Cort Nielsen (Dänemark), Carlos Verona (Spanien), Nathan Haas (Australien) und Lilian Calmejane (Frankreich) sind ebenfalls Podestkandidaten.
Am Start sind auch einige Deutsche. Die besten Chancen auf eine vordere Platzierung hat sicherlich Paul Voß, der in der Vergangenheit schon einige Gravelrennen gefahren ist, darunter auch das schwere Unbound Gravel in den USA. Beim Rennen der UCI Gravel Series im spanischen Ponts belegte er kürzlich Rang vier. Weitere bekannte Namen sind Bundesliga-Gesamtsieger Jon Knolle, Per Christian Münstermann sowie Sascha Weber und bei den Frauen Carolin Schiff und Svenja Betz.