Frankfurt/Main (dpa) - Die Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Sylvia Schenk, hat die Planungen für die «Pro Tour» kritisiert, die vom nächsten Jahr an den Weltcup ersetzen wird.
«Es kann nicht sein, dass das Bärenfell geteilt wird und wir nur die Tatzen bekommen», sagte sie in Frankfurt/Main. Laut Schenk sollen von 156 Renntagen derzeit 109 in Frankreich, Italien und Spanien ausgetragen werden. «Das kann nicht ausgewogen sein», meinte die BDR-Präsidentin.
Deutschland ist bislang nur mit den HEW-Cyclassics in Hamburg und der Deutschland-Tour vertreten. Um das Traditionsrennen «Rund um den Henninger Turm», das im nächsten Jahr zur Hors-Kategorie gehören wird, werde man noch kämpfen. «Das gehört sich so», stellte Schenk klar.
Bislang sollen 18 Top-Teams - darunter die beiden deutschen Elite-Ställe Team T-Mobile und Team Gerolsteiner - die neue «Pro Tour» des Internationalen Radsportverbandes (UCI) bilden. 28 hochkarätige europäische Ein-Tages-Rennen und Rundfahrten umfasst die Rennserie vom kommenden Jahr an. Weltranglisten- und Weltcup-Wertungen werden abgeschafft und durch eine neue Gesamtwertung ersetzt. «Die Pro Tour ist nicht verkehrt», meinte BDR-Präsidentin Schenk weiter. So, wie sie bislang umgesetzt wurde, sei sie aber verwässert.
«Die haben alles so vorgekungelt, dass für die anderen nicht mehr viel übrig geblieben ist», monierte Schenk mit Blick auf die Veranstalter in Frankreich, Italien und Spanien, «das ärgert uns». Die «Streichung» der Friedensfahrt aus dem «Pro Tour»-Kalender könne insbesondere mit Blick auf die Ost-Erweiterung der EU nicht im Sinne Europas sein. Bei einem Treffen in Brüssel und in einem Gespräch Anfang Juni mit den nationalen Präsidenten sollen diese Themen angesprochen werden.