Oudenaarde (rad-net) - Bei der diesjährigen Ausgabe der Flandern-Rundfahrt werden die Frauen und Männer die gleiche Höhe an Preisgeld bekommen. Das kündigte Tomas van den Spiegel, Geschäftsführer von Veranstalter Flanders Classics, jetzt an.
In einem Interview mit der belgischen Finanzzeitung «De Tijd» sagte Van den Spiegel, dass seine Organisation jeweils 50.000 Euro Preisgeld sowohl für die Männer als auch die Frauen auszahlen werde und dass die Gewinner des jeweiligen Rennens 20.000 Euro erhalten würden.
Der Schritt ist Teil der «Closing the Gap»-Initiative unter der Leitung von Flanders Classics und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, die vor zwei Jahren angekündigt wurde. Das Bündnis wurde mit dem Ziel gegründet, den Frauenradsport in Flandern zu verbessern, und jetzt kommt der Schritt zur Erhöhung des Preisgeldes bei der Flandern-Rundfahrt ein Jahr früher als geplant. «In dieser Saison bemühen wir uns, das Preisgeld beim Frauenrennen Flandern-Rundfahrt auf 50.000 Euro zu erhöhen», sagte Van den Spiegel. «[Das ist] der gleiche Betrag, der unter den Gewinnern des Männerrennens verteilt wird.»
«Ab 2023 wollen wir das Preisgeld für alle unsere Frühjahrsrennen angleichen», erklärte Van den Spiegel weiter. Andere Rennen unter dem Dach von Flanders Classics sind Omloop Het Nieuwsblad, Gent-Wevelgem, Dwars door Vlaanderen, Scheldeprijs und Brabantse Pijl, die jeweils sowohl ein Männer- als auch ein Frauenrennen haben.
Letztes Jahr um diese Zeit sah sich Flanders Classics Kritik wegen der unterschiedlichen Preisgelder ausgesetzt. Der Gewinner von Omloop Het Nieuwsblad der Männer, Davide Ballerini, bekam 16.000 Euro als Teil von insgesamt 40.000 Euro, während Van der Breggen nur 930 Euro von insgesamt 4600 Euro mit nach Hause nahm. Damals sagte Van den Spiegel, dass «sechsstellige Summen investiert wurden, um das Rennen um eine Kategorie nach oben zu bringen und in die erstmalige TV-Produktion» gesteckt wurden und fügte hinzu, dass Flanders Classics «weiterhin auf Gleichberechtigung im Radsport drängen würde».
Im Gespräch mit «De Tijd» sagte er, dass die von Flanders Classics und KPMG investierten Ressourcen «sehr gezielt» investiert werden, um den Frauenradsport weiter zu professionalisieren. Er verglich den Sport auch mit dem gleichberechtigteren Zustand des Tennis und stellte fest, dass der Radsport in den letzten zehn Jahren «enorme Fortschritte» gemacht habe.
Dennoch stehe man noch vor großen Hindernissen. «Für die TV-Rechte der Frauenrennen wird noch kein Geld bezahlt. Bei den Einnahmen aus Sponsoring und VIP-Paketen sind wir noch zu abhängig von den Männerrennen, die am selben Tag gefahren werden. Wir müssen uns ein Produkt einfallen lassen, das möglichst alleine bestehen kann», so Van den Spiegel.