Aguascaliente (BDR) Stefan Nimke hat beim zweiten Bahn-Weltcup 2004 im mexikanischen
Aguascalientes Kurs auf WM und Olympia genommen. Der Weltmeister im
1000-Meter-Zeitfahren von Stuttgart gewann seine Spezialdisziplin in 1:01,997
Minuten vor dem WM-Dritten Arnaud Tournant aus Frankreich, der den Kilometer in
1:02,165 zurücklegte. Der 26 Jahre alte Schweriner hatte wegen einer Erkältung
auf den ersten Weltcup in Moskau verzichten müssen. Nimke, der 2000 in Sydney
Olympia-Zweiter war, blieb auf der 1800 Meter hoch gelegenen Zementbahn zum
zweiten Mal in seiner Karriere unter 1:02 Minuten über 1000 Meter. „Er hat
hier seinen WM-Titel bestätigt“, meinte Bundestrainer Detlef Uibel, „viele
haben ihn bei der WM in Stuttgart als Überraschungssieger gesehen. Mit dem Sieg
über Tournant hat er bewiesen, dass er in seinen Leistungen stabiler geworden
ist. Seine Leistung hier war eine Kampfansage für Olympia.“
Einen weiteren Erfolg für Uibels Bahnsprinter sicherte Jan van Eijden aus
Remagen. Der 27 Jahre alte Sprintweltmeister von 2000 wurde im Keirin Zweiter
hinter dem Franzosen Mickael Bourgain und belegte Platz vier im Sprint. „Er
hat mit einer kämpferischen Leistung geglänzt. Der zweite Platz im Keirin
zeigt, dass er wieder auf dem richtigen Weg ist.“ Heute Nacht (MEZ) startet
van Ejiden zusammen mit Stefan Nimke und dem erst 20 Jahre alten Michael
Seidenbecher, der im Sprint 20. wurde, im Teamspint. „Deutschland ist in
dieser Disziplin zwar Weltmeister, wir treten aber in einer komplett anderen
Besetzung an als in Stuttgart“, erkärt Uibel. WM-Gold hatten dort René
Wolff, Carsten Bergemann und Jens Fiedler gesichert.
Fiedler hat auf den Weltcup in Mexiko verzichtet, um sich langfristig auf die
WM vorzubereiten, die vom 26. bis 30. Mai in Melbourne stattfindet und als
Olympia-Qualifikation dient. Verfolger Christian Lademann, der erst am Dienstag
nach Mexiko gereist war, belegte in der 4000-Meter-Einerverfolgung in 4:37,598
Minuten den sechsten Platz. Zusammen mit Henning Bommel (Cottbus), Christian Kux
(Chemnitz) und Frank Schulz (Frankfurt/Oder) fuhr er in der
4000-Meter-Mannschaftsverfolgung in 4:25,335 Minuten auf Rang zehn. Sieger
Frankreich fuhr 4:17,972 Minuten. Verena Jooß aus Bellheim wurde in der
Einerverfolgung über 3000 Meter in 3:52,395 Minuten Elfte.