Gerolstein (dpa) - Ein paar Revanchegelüste fahren bei Danilo Hondo noch mit. Der vor der Saison von T-Mobile zum Team Gerolsteiner gewechselte Radsprinter betont zwar, dass es ihm keine besondere Befriedigung verschaffe, gegen Erik Zabel & Co zu gewinnen.
Dennoch käme es ja möglicherweise soweit, «dass ich Walter Godefroot und der Sportlichen Leitung von T-Mobile sagen kann: Seht her, vielleicht hättet ihr es euch früher überlegen sollen». Die nötige Schnellkraft will sich der Cottbuser auch beim Sechstagerennen in Berlin holen.
Hondo fällt auf - mit seinen Cowboy-Stiefeln in Kroko-Optik und den blonden Strähnen im Haar. Nicht zuletzt aber auch und vor allem wegen seiner Ähnlichkeit mit dem extravaganten italienischen Sprintstar Mario Cipollini. Bei seinen beiden Etappensiegen beim Giro d'Italia 2001 ließ Hondo auch «Super-Mario» hinter sich. «Man muss jeden schlagen, um zu gewinnen, ob Cipollini oder Zabel», betonte Hondo bei der Präsentation seines neuen Teams, «ich habe es teilweise schon bewiesen, dass ich die besten der Welt schlagen kann. Ich glaube aber auch, dass ich mich noch weiter entwickeln kann.»
Seinem neuen Rennstall traut der am 4. Januar 30 Jahre alt gewordene Radprofi ebenfalls viel zu. «Da geht noch einiges. Mit dieser Mannschaft werden wir noch für viel Aufsehen sorgen», meinte Hondo, der 1994 mit dem Bahnvierer Weltmeister geworden und 1999 zum damaligen Team Telekom gewechselt war. Dort, so stellte auch die «Gazzetta dello Sport» bereits einmal fest, fuhr der Lausitzer «im Schatten von Erik Zabel».
Bei seinen Giro-Erfolgen habe er als Kapitän gezeigt, «was ich kann». «Wenn man selbst gewinnen will, braucht man aber einfach große Rennen, um sich mit den Besten zu messen», meinte Hondo. Wenn das nicht möglich sei, stagniere die Leistung. In einem Gespräch mit T- Mobile-Teamchef Walter Godefroot habe er klar die Forderungen nach Perspektiven gestellt. «Die konnte man mir dort nicht geben.» Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer hatte indes persönlich ein Gespräch mit Hondo Mitte der vergangenen Saison geführt und ihm so «einen Anstoß gegeben».