Luxemburg (rad-net) - Das belgische WorldTour-Team Deceuninck-Quick Step hat verkündet, sein vorbereitendes Trainingslager auf den Neustart der Saison mit der kompletten Mannschaft in den Dolomiten zu verbringen. Man habe sich gegen eine Aufteilung der Fahrer in Kleingruppen entschieden, um das Infektionsrisiko durch Externe zu verringern.
Das Trainingslager in den italienischen Südalpen soll vom 6. bis 23. Juli andauern.
Patrick Lefevere, Teammanager des Rennstalls, erklärte im Interview mit dem belgischen Fernsehsender «Eén»: «Ursprünglich wollten wir drei kleinere Gruppen einteilen, wie die anderen Mannschaften das auch tun. Aber das machen wir nicht.» Die Teamleitung verspreche sich von dieser Entscheidung, dass das Infektionsrisiko durch externe Touristen in den Hotels gebannt sei, wenn die Mannschaft als große Gruppe ein Hotel allein beanspruchen kann. «Italien hat für den Tourismus geöffnet. Wenn also eine andere Gruppe in deinem Hotel ist und jemand krank wird, dann weiß man nicht, von wem das Virus kommt. Wenn wir aber exklusiv ein Hotel beziehen und jemand erkrankt, dann wissen wir, dass es von uns kommt.»
Das Trainingslager im Norden Italiens wird bereits die zweite große Mannschaftsversammlung von Deceuninck-Quick Step, nachdem sich Fahrer und Mitarbeiter bereits diese Woche in den flämischen Ardennen zu einem ersten Trainingslager getroffen haben, um Streckenabschnitte der Kopfsteinpflasterklassiker zu begutachten. Dabei sind die Sicherheitsvorschriften sehr hoch.
Auch vor der Abreise der Mannschaft nach Italien soll das gesamte Team auf das Coronavirus getestet werden. «Wir testen alle bevor wir abfahren. Wir haben bereits am 9. Juni in Wevelgem getestet», erzählte Lefevere weiter. Dies sei zwar ein kostspieliger und hoher logistischer Aufwand, doch laut des Managers unverzichtbar. «Es ist das, was getan werden muss. Wir haben bereits einiges durchgemacht.»
Das belgische Team will am 1. August bei Strade Bianche in die fortgesetzte Saison der WorldTour einsteigen, doch auch die Bekanntmachung der belgischen Regierung, Rennen mit über 50 Teilnehmern bereits ab 1. Juli stattfinden lassen zu wollen, stößt auf Zustimmung. «Das ist ein guter Vorschlag, denn man könnte wieder Wettbewerbe fahren. Es wäre nicht auf WorldTour-Niveau, aber man würde wieder Rennen bestreiten», freute sich Lefevere über den Vorschlag seiner Regierung.
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